08 November 2021

Frontkick und der Berliner Glam

Wenn ich mich düster erinnere, fing die Band Frontkick Ende der 90er-Jahre damit an, dass sich ein Spanier und zwei Berliner zusammentaten, um miteinander Oi!-Punk zu spielen: schwerst tätowierte Männer, die schmissigen Sound auf die Menschheit losließen, die sowohl auf Platte wie auch live überzeugten. Und dann gab es im Verlauf der Band eine Reihe von Aufs und Abs, die ich gar nicht mehr nachvollziehen kann und will.

Tatsache ist, dass die geschätzte dritte LP den schönen Titel »the cause of the rebel« trägt, im Sommer 2007 herauskam und überhaupt nichts mehr mit dem ruppigen Oi! der frühen Tage zu tun hat. Das ist vielmehr Punkrock, der sich an den späten 70er-Jahren oder am Breitwand-Punkrock kalifornischer Prägung der Nuller-Jahre orientiert: sehr viel Melodie, ein bisschen Glam in den Stücken und eher zum Schunkeln als zum Stiefelpogo anregend.

Die Musiker nennen sich auf der Platte Marti Neurotic oder Stephan B., was in gewisser Weise eine Verneigung vor den späten 70er-Jahren ist; aber sie alle ballern eine richtig gelungene Platte zusammen: Die Stücke sind durch die Band melodisch und rockig und schmissig, sie gehen in die Beine und in die Ohren. Schöne Platte!

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Irgendjemand hat die Frontkick-Platte mit dem schönen Titel »the cause of the rebel« auch bei YouTube eingestellt; hier kann man sie sich anhören:
https://www.youtube.com/watch?v=zBl4PUagRsE