25 September 2023

Mord auf Seite eins

Derzeit kann man sich bei ARTE im Streaming-Portal die britische Serie »Mord auf Seite eins« anschauen. Ich kannte sie noch nicht, obwohl sie schon 2003 entstand und vor vielen Jahren erstmals im deutschsprachigen Fernsehen gezeigt wurde. Aber ich fand die sechs Teile sehr spannend und empfehle sie jederzeit weiter.

Dabei ist die Serie mittlerweile ganz schön anachronistisch: Die Zeitung, um die es geht, entsteht ganz klassisch »auf Papier«. Zwar sitzen die Journalisten vor Computern, und sie benutzen Handys – aber der Höhepunkt ist die gedruckte Zeitung. Das könnte man heute nicht mehr in dieser Art und Weise erzählen.

In der heutigen Zeit ginge es um »online first« und die Anbindung an die Sozialen Medien. Die mediale Hetzjagd auf den Politiker, die vor allem am Anfang im Zentrum steht, fiele anders aus. Und man würde anders kommunizieren: mit der Bevölkerung wie mit der Polizei.

Die zentrale Frage aber ist: Wäre eine Zeitung – ob digital oder gedruckt – heute überhaupt noch in der Lage, ein komplettes Team von Journalisten auf einen derartigen Skandal anzusetzen? Immerhin legt man sich in einem solchen Fall mit der »großen Politik« an und pinkelt der Ölindustrie ans Bein – und die haben alle die größeren Truppen an Rechtsanwälten, die sie ins Gefecht führen können.

Und da macht eine Serie wie »Mord auf Seite eins« heute eben klar, wie wichtig unabhängiger Journalismus ist, trotz aller Schwächen, die diese Serie ja auch zeigt. In Zeiten von Fake-News und Populisten ist eine unabhängige Presse, die frei ermittelt – auch wenn einem die Ergebnisse nicht unbedingt passen – noch wichtiger als vor 20 oder 40 Jahren ...

22 September 2023

Peter Pank und die Folgebücher

Als ich im Juni 1994 aufschrieb, wie ich mir die Handlung von »Vielen Dank, Peter Pank!« vorstellte, dachte ich noch nicht an ein Buch oder gar mehrere Bücher. Es ging mir darum, meine Ideen für eine Fortsetzungsgeschichte aufzuschreiben, die im »Zap« erscheinen würde.

Vieles von dem, was ich da skizzierte, sollte aber nicht mehr im »Zap« veröffentlicht werden – das Heft segnete leider das Zeitliche. Freundlicherweise bekam ich beim »Ox«-Fanzine eine Art literarisches Asyl. Und seither wird meine Fortsetzungsgeschichte dort veröffentlicht; seit mehr als einem Vierteljahrhundert schon.

Das hier beispielsweise wurde letztlich die Handlung des zweiten Buches: »Peter kriegt aber nicht die Kurve; er versucht die Flucht, gibt seine Bude auf, haut nach Süden ab, landet in Avignon, wohin sich sein alter Kumpel Mayo abgesetzt hat. Dort landet er in einer ziemlich verdrogten Punk- und Hippie-WG mit deutschen ›Flüchtlingen‹, verliebt sich unglücklich, flüchtet zurück nach Deutschland, haust dort auf der Straße.«

Dass mein Ich-Erzähler als schnorrender Punk auf der Straße leben würde, ließ ich schnell weg. Das traute ich mir nicht zu, glaubhaft zu beschreiben. Ich könnte die Szene von Straßen-Punks kaum glaubhaft erzählen, dachte ich mir.

Was zudem komplett wegfiel und nirgends in einem Roman beschrieben wurde, ist das hier: »Es folgt ein Chaos-Tag in Ludwigshafen, der im konsequenten Scherbenmeer endet, und diverser Polizeistress.« Immerhin konnte ich ein Punk-Festival, das es wirklich in Ludwigshafen gab, im dritten Roman unterbringen.

Der ist aber noch gar nicht als Buch erschienen … »Und: Hardcore!« steht als Manuskript, aber das muss ich irgendwann richtig durcharbeiten, damit ich es einem Verlag schicken kann. Zeitmangel …

Marketing für Autorinnen und Autoren

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift »Federwelt«, deren Lektüre ich erst dieser Tage abschließen konnte – es ist halt immer viel Stoff enthalten, den man irgendwie bewältigen muss –, lässt sich kaum auf einen Nenner bringen. Es gibt kein übergreifendes Thema, da sich durch das 68 Seiten umfassende Heft zieht.

Besonders gern las ich das Interview mit Ann-Kathrin Karschnick – die Fantasy-Autorin kenne ich seit vielen Jahren, wenngleich nicht besonders gut. Und es ist für mich immer interessant, mehr über Leute zu erfahren, mit denen ich mich schon unterhalten habe.

Aber auch darüber hinaus enthält die Ausgabe 161, die von Anka Gasch zusammengestellt wurde, viele – für mich – lesenswerte Beiträge. So habe ich zwar nicht vor, einen Ratgeber zu schreiben, trotzdem war das »ABC« zu dieser Form von Büchern sehr interessant. Oder wie es ist für eine Lektorin, die ihren ersten Roman veröffentlicht hat? Wie arbeiten Autoren gemeinsam zusammen? Und wie sieht es mit den Möglichkeiten aus, für das Radio zu arbeiten und damit Geld zu verdienen?

Es gibt eine Vielzahl von Themen in diesem Heft. Nicht alle packen mich gleichermaßen, manche lese ich nur an und breche die Lektüre dann ab. Man muss ja auch nicht alles wissen und vor allem nicht alles gleichermaßen interessant finden. Aber in der aktuellen Ausgabe fand ich wieder genug, so dass sich die Lektüre des Heftes zum wiederholten Mal lohnte.

Wenn es übrigens etwas an dieser schönen Zusammenstellung zu kritisieren gibt, dann dies: Diese Ausgabe der »Federwelt« richtet sich sehr stark an Leute, die schon geschrieben und veröffentlicht haben – sie holt ihre Leserinnen und Leser also auf einem recht hohen Niveau ab. Wer mit dem Schreiben erst angefangen hat und noch bei den ersten Gehversuchen ist, könnte davon überfordert werden.

Die »Federwelt« ist immer ein lohnendes Heft für Menschen, die sich für das Schreiben von Texten interessieren und die wissen wollen, wo man diese wie veröffentlichen kann. Die aktuelle Ausgabe 161 reiht sich hier hervorragend ein: ein schönes Heft!

21 September 2023

Beten am Mekong

Für einen Staat, der faktisch eine Diktatur ist, in der eine – immer noch – kommunistische Partei den Ton angibt, fand ich in Vietnam immer wieder Gegensätze, die mich überraschten. Unter anderem stieß ich häufig auf Örtlichkeiten, die von den Leuten als Gebetsstätte oder dergleichen benutzt wurden.

Bei der Reise im Dezember 2000 war ich auch einige Tage im Mekong-Delta unterwegs: in einem Minibus mit fünf anderen Weißen aus den Mexiko und Europa, die von einem mehrsprachigen Guide durch die Gegend gekarrt wurden. Da sich der Guide wirklich gut auskannte oder zumindest den Anschein erweckte, kamen wir an Ecken, wo sich nicht gerade die Touristen tummelten. Klar besuchten wir die schwimmenden Märkte im Mekong-Delta, wie das offensichtlich viele Touristen machten, aber wir hielten zwischendurch in Dörfern an, in denen es keine englischsprachigen Schilder gab, die ausdrücklich für Touristen gedacht waren.

Und dort fand ich immer wieder kleine Altäre und dergleichen. Sie waren nicht verborgen, sie standen offen auf der Straße herum oder eher am Straßenrand, aber sie passten für mich nicht so ganz zum Bild eines kommunistischen und doch eher atheistisch ausgerichteten Staates.

20 September 2023

Zamonien zum neunten

Vor wenigen Tagen erschien – so kann man es grob zusammenfassen – mit »Die Insel der Tausend Leuchttürme« von Walter Moers der neunte Roman, der auf dem phantastischen Kontinent Zamonien spielt. Das Buch setzte sich gleich auf den Spitzenplatz der Bestsellerliste.

Die Verlagsleute bei Penguin sind auch sehr optimistisch: Nach offiziellen Angaben hat man von diesem Hardcover-Band, den es zum stolzen Preis von 42 Euro gibt, eine Startauflage von 100.000 Exemplaren drucken lassen. Das ist mehr als respektabel.

Zu diesem Bestseller-Erfolg trug ich auch ein wenig bei. Am Erstverkaufstag stand ich in einem Buchladen in Karlsruhe und kaufte das Buch. Und zwar gleich zweimal. Einmal schleppte ich es nach Hause, wo ich bereits ein wenig mit der Lektüre angefangen habe. Und einmal wurde es verschenkt.

Auf der Glückwunschkarte stand etwa 30 oder 40 Mal nur »Brumli Brumli Brumli Brumli«. Und wer das nicht versteht, sollte hurtig versuchen, mit der Lektüre der »Zamonien«-Romane anzufangen.

Vielschichtiger Krimi

Zwei Gangster fahren im Auftrag ihres Bosses von Sydney aus auf eine Halbinsel im Süden Australiens. Dort erschießen sie zuerst einen Mann, um ihren Auftrag zu erledigen, lösen durch Dummheit einen verheerenden Buschbrand aus, ermorden einen Zeugen und werden am Ende sogar zum Opfer des Buschbrands.

Das ist erst der Anfang des neuen Romans von Garry Disher, der hierzulande unter dem Titel »Funkloch« erschienen ist. Er gehört zur Reihe um den Inspektor Hal Challis, ist aber jederzeit ohne Vorkenntnisse lesbar und verständlich. Ich fand ihn rasend spannend – dabei gibt es so gut wie keine Action, sondern stattdessen die Schilderung von Polizeiarbeit und von persönlichen Beziehungen sowie das Klein-Klein beim Lösen eines Falls.

Streng genommen ist es auch nicht nur ein Fall. Inspektor Challis und seine Truppe – er ist nur eine von mehreren Personen, die die Handlung tragen – haben es mit mehreren Fällen zugleich zu tun. Da ist das ausgebrannte Auto mit den zwei toten Killern. Ein entführtes Kind wird gesucht. Ein Einbrecher vergewaltigt Frauen. Drogen überschwemmen die Region und verändern das gesellschaftliche Gefüge. Und zwischen all diesen Themen gibt es Zusammenhänge, wie sich aber erst Stück für Stück erweist.

Spannend ist, wie Garry Disher die einzelnen Polizisten und ihren jeweiligen Bezug zum Fall darstellt. Eine Polizistin, die Drogenhändler jagt, hat einen anderen Charakter als eine, die sich für die Opfer von sexualisierter Gewalt einsetzt. Eine Mordermittlerin geht anders vor als eine Angestellte, die sich vor allem um die Ablage von Akten kümmert.

All diese Figuren zeichnet Disher mit viel Liebe zum Detail. Da sie alle in Konflikte verwickelt sind und ihre privaten Probleme mit sich herumschleppen, sind die Dialoge oft voller Spannung und treiben so die Handlung voran.

»Funkloch« ist ein meisterhafter Roman. Die Beschreibungen sind knapp, vermitteln aber immer viel Stimmung und sozialen Hintergrund, die Dialoge sind zielführend und charakterisieren die Figuren, alles ist vom Autor klar durchdacht worden.

Auch die Übersetzung kommt mir sehr gut vor – ich kenne ja das Original nicht –, und die weitere Produktion im Verlag bis hin zu Korrektorat und Druck hat ein hohes professionelles Niveau. Viel besser kann man einen Krimi kaum machen. Großartig!

Erschienen ist der Roman als Hardcover mit Schutzumschlag im Unionsverlag. Es gibt auch eine E-Book-Ausgabe.

19 September 2023

Weltentdecker unter sich …

Die Hauptstadt von Madagaskar heißt Antananarivo – dort hat Jo einen Teil seines Lebens verbracht. Der alte Mann, der gemütlich in seinem Häuschen auf dem Land wohnt, hat sich jahre- und jahrzehntelang an den wildesten Orten der Erde herumgetrieben. Er war in Kämpfe und Intrigen verwickelt, er hielt sich in den unglaublichsten Ländern auf und erlebte Abenteuer, von denen andere nur träumen. Einer dieser anderen ist sein Nachbar, der brave und zurückhaltende Amédée, der die Geschichten mit Staunen und Bewunderung verfolgt.

Das ist der Anfang des wunderbaren Comics »Antananarivo«, in dem es um das Altern geht, aber auch um Abenteuer und allerlei Geschichten. Als Jo nämlich stirbt, setzt sich Amédée in den Kopf, sich um den Nachlass des alten Freundes zu kümmern.

Dabei stellt er schnell fest, wieviel von den alten Geschichten stimmt und wieviel eigentlich nicht. Aber ist es wirklich wichtig, dass eine Geschichte wahr ist, wenn sie einfach nur gut erzählt wird?

Mark Eacersall, der mir bisher nicht bekannt war, schrieb diesen wunderbaren Comic-Roman. Die Figuren werden klar charakterisiert, die Reisen der beiden alten Männer sind spannend zu lesen und werden sehr warmherzig erzählt. Der Autor hat volles Verständnis für seine beiden Helden, denen er mit einem gewissen Augenzwinkern begegnet. Das ist manchmal sehr traurig, gelegentlich lustig und unterm Strich mit viel Herz erzählt.

Die Bilder dazu sind meisterhaft. Sylvain Vallée ist ein Meister des modernen frankobelgischen Comics. Er beherrscht die Waage aus »funny«-orientierten Figuren und realistischen Hintergründen ebenso wie die Kombination aus ernsthaften und humoristischen Bildern. Damit illustriert er die Texte nicht nur, sondern hebt sie auf eine ganz neue Ebene.

Der 136 Seiten starke Hardcover-Band ist rundum gelungen. Er sieht gut aus, die Geschichte zieht einen in ihren Bann, die einzelnen Bilder gefallen mir. So muss eine Graphic Novel sein! (Veröffentlicht wurde sie im Splitter-Verlag.)

18 September 2023

Schutzengel für Radler

Als ich das letzte Mal mit meinem Rad stürzte, war es Frühjahr des vergangenen Jahres: Da war ich auf einer matschigen Strecke in der Ungeheuerklamm bei Weingarten unterwegs, und als die Reifen unter mir wegrutschten, war ich gerade so langsam, dass ich praktisch stand. Kein echtes Problem also.

Doch diesmal erwischte es mich auf trockenem Boden. Ich hatte eine flotte, wenngleich nicht lange Tour hinter mir: von Karlsruhe zur Hedwigsquelle, von dort hoch zum Bismarckturm oberhalb von Ettlingen, auf der anderen Seite hinunter ins Albtal, ein wenig die Alte Steige hoch und dann wieder hinunter ins Tal. Weil es landschaftlich reizvoller war, als an den Straßen entlangzufahren, flitzte ich lieber durch den Weiherwald in Richtung Karlsruhe-Stadtmitte.

Ich hatte ein ordentliches Tempo drauf, weil ich nach Hause und unter die Dusche wollte. So bekam ich nicht gleich mit, dass sich von der anderen Seite einer Kurve her zwei ältere Leute näherten: ein Paar, beide mit grellbunten Radlerklamotten angetan, beide sehr behutsam. Weil ich nicht in sie hineinfahren, die Kurve aber trotzdem schaffen wollte, betätigte ich die Bremse.

Mein Hinterreifen rutschte auf dem sandigen Boden in der Kurve weg, und ich flog zur Seite, prallte – fast wie gelernt – mit der rechten Schulter auf den Boden und rutschte ein wenig durch den Dreck. Ich brüllte ein wütendes Schimpfwort, stand aber gleich wieder auf. Die beiden Rentner hielten neben ihren Fahrrädern und blickten mich erstaund an; ein Mann mit Bart und langen Haaren, der wohl einen Spaziergang unternommen hatte, eilte herbei.

Es war alles okay. Ich hatte ein aufgeschürftes Knie, dazu leichte Schürfwunden an den Händen und am rechten Ellbogen. Mein T-Shirt und meine Hose waren voller Staub und Dreck. Aber weder meinem Rad noch mir war etwas Ernsthafts passiert.

»Das sah spektakulär aus«, meinte der Mann mit Bart und zeigte auf den sandigen Boden. »Eine echte Rutschfalle. Und Sie hatten wohl einen Schutzengel.«

Nach kurzem Gerede fuhr ich weiter. Allerdings nicht so vorsichtig, wie es vielleicht angebracht gewesen wäre, sondern wieder schnell: Ich brauchte wirklich dringend eine Dusche.

15 September 2023

Die Handlung bei Peter Pank

Als ich mir im Juli 1994 die Eckpunkte für die Handlung meines Romans »Vielen Dank Peter Pank« zurechtlegte, machte ich mir Gedanken um eine Haupt- und eine Nebenhandlung. Das erschien mir praktisch als »die einzige Methode, rund zehn Jahre in einen glaubhaften Zusammenhang zu bringen«.

Ich wollte die eigentliche Handlung im Herbst 1986 anfangen lasen, gleichzeitig aber viele Rückblicke auf vergangene Jahrzehnte bieten. »Peter Pank, gerade von einer Chaos-Reise zum Bonner Kaiserplatz zurück in seine Heimatstadt im Schwarzwald (ha!) gekommen, verliert seinen Job als Lagerarbeiter (Jobber) in einem Supermarkt, weil er u.a. eine Kundin beleidigt hat und die geforderte Entschuldigung verweigerte«, schrieb ich in meinem Konzept.

Dass ich damit die Handlung des ersten Romans fast komplett umschreiben würde, konnte ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht ahnen. Einige Themen fielen unter den Tisch oder wurden nur am Rand gestreift.

»In der Folge kippt Peter, ohnehin schon reichlich desolat, total ab«, formulierte ich. »Versuche, im Sumpf der ohnehin immer mehr versackenden Punk-Szene, sich hochzurappeln, scheitern. Hier werden dann diverse Ereignisse dieses Herbstes eingearbeitet, angefangen von einem Tote-Hosen-Konzert (dem letzten guten) bis hin zur FAP-Blockade in Reutlingen, die ja in erster Linie von Punks getragen wurde.«

Tatsächlich wurde das die Handlung des ersten Romans, der einige Jahre später unter dem Titel »Vielen Dank Peter Pank« als Paperback im Archiv der Jugendkulturen erscheinen sollte. Aber das ist wieder eine andere Geschichte …

14 September 2023

Der zweite Zyklus des Comic-Erfolgs

Ich habe die einzelnen Bände der französischen Comic-Serie »XIII« im Verlauf der Jahre einige Male gelesen und fand sie bei jeder Lektüre spannend und lesenswert. Mittlerweile ist der erste Zyklus abgeschlossen, vom zweiten Zyklus sind schon einige Bände erschienen – ich habe mir zuletzt den sechsten Band der Gesamtausgabe zugelegt.

Um es gleich zu sagen: Der zweite Zyklus richtet sich eindeutig an Menschen, die den ersten Zyklus gelesen haben und schätzen. Wer die Zusammenhänge nicht kennt, wird der Geschichte zwar auch folgen können, verpasst aber viele Hinweise und Anspielungen. Vor allem dürfte sich jede Leserin und jeder Leser darüber wundern, welche Figuren eigentlich welche Beziehungen und wieso sie befreundet oder verfeindet sind – wer die Serie kennt, weiß das alles natürlich schon längst.

Ich versuche es trotzdem mit einer Zusammenfassung des sechsten Bandes der Gesamtausgabe: Jason Mac Lane, dessen Schicksal als »XIII« ihn letztlich in eine Verschwörung gegen die amerikanische Regierung verwickelt hat, ist ein Mann ohne Gedächtnis. Seine Vergangenheit hat er sich bislang nur stückchenweise zusammenreimen können; vieles ist ihm völlig unbekannt. Also unterzieht er sich einem neuen Verfahren, mit dem er – sowie ein Team von Ärzten – hofft, das er seine Erinnerung zurückgewinnt.

Zur gleichen Zeit scheint sich eine neue Organisation für ihn zu interessieren, die streng geheim arbeitet und jederzeit bereit ist, über Leichen zu gehen. Es gibt nämlich ein uraltes Geheimnis, das für die Vereinigten Staaten von größer Bedeutung ist und mit dem Schiff Mayflower und den ersten Kolonisten im 17. Jahrhundert zusammenhängt. Wieder werden Menschen wegen einer alten Geschichte getötet, wieder muss Mac Lane für sich und seine Freunde kämpfen …

Die Texte für die neuen Abenteuer stammen von Yves Sente, der erfolgreich an die frühen »XIII«-Geschichten anknüpfen kann. Seine Geschichte ist spannend, die Verwicklungen machen neugierig, und die Rückblicke auf die amerikanische Geschichte wirken zwar historisch korrekt, lassen aber genügend Raum für weitere Spekulationen. Das ist gut gemacht.

Auch Iouri Jigounov versteht sein Handwerk; die realistisch anmutenden Zeichnungen sind akkurat und ordentlich. Vielleicht fehlt ihnen der letzte Spritzer an Originalität, aber das ist bei einem solchen Comic vielleicht echt nicht nötig.

Der sechste Band der »XIII«-Gesamtausgabe lohnt sich auf jeden Fall – aber klar ist das nur eine Geschichte für Fans. (Und ja: Es gibt längst weitere Alben der Serie. Die kenne ich noch nicht.)

13 September 2023

Moderne Kunst, denke ich

Bei manchem Anblick geht es mir zeitverzögert: Ich sehe etwas, das direkt vor meiner Nase liegt, steht oder hängt. Dann schaue ich ein zweites Mal hin, weil ich den Anblick noch nicht glauben kann, und überzeuge mich, dass ich mich nicht geirrt habe.

So geschah es mir gestern, als ich in der Männer-Toilette eines Hotels in Rastatt war. Ich musste dann auch prompt ein Foto schießen – während ich mir noch überlegte, ob ich vielleicht gerade Zeuge einer künstlerischen Installation war.

Ein Urinal war gründlich abgeklebt, so sehr, dass man es selbst mit größer Anstrengung kaum hätte benutzen können. Und damit das auch wirklich niemand versuchte – man hätte sich durch gefühlt zwei Kilo Kunststofffolie und Klebeband wühlen müssen –, hatte man das mit einem Hinweis gekennzeichnet: Was der »Außenbetrieb« sein könnte, erschloss sich mir trotzdem nicht.

(Schon klar: Ich weiß, was gemeint ist. Aber mein kindliches Gemüt kann sich über so etwas amüsieren …)

12 September 2023

Ein breites Lächeln als Erinnerung

Vergangene Woche starb Horst Hermann von Allwörden. Ich kannte ihn nicht besonders gut, aber wir trafen uns seit Jahrzehnten immer wieder: auf Buchmessen sowie auf Science-Fiction- und Fantasy-Treffen, den sogenannten Cons. Er zeigte immer ein breites Lächeln, wenn wir uns sahen, und hatte einen lockeren Spruch auf Lager.

Ich habe vergessen, wann ich ihn kennenlernte. Es müsste Ende der 80er- oder Anfang der 90er-Jahre gewesen sein. Er gehörte zur »Szene«, wie ich eben auch, und da blieb es nicht aus, dass man sich über den Weg lief. Er veröffentlichte Fan-Zeitschriften, er schrieb Kurzgeschichten und Romane – die in späteren Jahren auch bei Bastei-Lübbe als dicke Paperbacks veröffentlicht wurden –, und er machte irgendwann mit dem »Zauberspiegel« auch ein Online-Magazin auf, das sich technisch und inhaltlich eigentlich nie veränderte.

Er kannte sich mit den Spielarten der phantastischen Literatur aus und hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er Heftromane mochte. Über sie schrieb er, sie liebte er geradezu. Zu diesem Bereich hatte er sich ein umfangreiches Wissen angeeignet, das mein eigenes weit übertraf.

Horst und ich waren praktisch gleichaltrig; uns trennten nur wenige Monate. Wir gehörten damit zur selben »Fan-Generation«. Vielleicht trifft mich sein – für mich – sehr plötzlicher Tod deshalb so. In Gedanken nehme ich Abschied von ihm und denke vor allem an seine Familie. Sehr traurig.

11 September 2023

Extrem wichtiges Überholmanöver

Ettlingen ist eine kleine Stadt in der Nähe von Karlsruhe. Trotz aller Umgehungsstraßen fließt immer noch viel Verkehr durch die Straßen der Stadt; diese sind aus diesem Grund an vielen Stellen auf Tempo 30 umgestellt worden, was ich für sinnvoll halte.

Ich fuhr am späten Nachmittag von Süden her in die Stadt hinein, weil ich etwas im Zentrum von Ettlingen zu erledigen hatte. Dabei hielt ich mich brav an die Temporegeln, sprich, ich fuhr wohl eher 32 Stundenkilometer, aber nicht viel schneller. Hinter mir rollte ein SUV so dicht an meiner Stoßstange, dass ich weder seine Lichter noch sein Autokennzeichen erkennen konnte. Die Sonne schien, es war heiß, und ich konzentrierte mich auf spielende Kinder am Straßenrand.

Es gibt eine Stelle, an der die Straße auf einmal zweispurig wird. Die rechte Spur wird zu einer Rechtsabbiegespur, dort fährt man dann in das Parkhaus. Die linke Spur ist die, auf der ich weiterfahren musste, wenn ich mein Ziel erreichen wollte. Ich setzte mich also auf die linke Spur, behielt mein Tempo bei.

Der SUV beschleunigte auf einmal und setzte sich neben mich auf die rechte Spur. Er bog nicht nach rechts ins Parkhaus ab, sondern fuhr noch schneller – nach wenigen Dutzend Metern verschwand die Rechtsabbiegespur ja praktisch wieder. Aber er schaffte es: Eine Wagenlänge vor mir schoss er weiter, trat dann auf die Bremse und war damit direkt vor mir.

Am nächsten Kreisverkehr rollten wir dann hintereinander und vielleicht mit Tempo 10 weiter. Ich unterdrückte den Impuls, ihm höhnisch zuzuwinken.

08 September 2023

Überlegungen zu Peter Pank

Im Juli 1994 machte ich mir bereits ausführliche Gedanken darüber, welche inhaltlichen Schwerpunkte ein Fortsetzungsroman im »Zap« haben sollte. Wie könnte ein Roman mit dem Arbeitstitel »Vielen Dank, Peter Pank!« denn aussehen, und welche Geschichten sollte er erzählen?

Mich nervte zu der Zeit, dass es praktisch keine Literatur über Punks gab – entweder gab es Sachbücher aus der Richtung von Musikjournalisten oder allgemeiner Art. So wurde beispielsweise ein Sachbuch über die Punks angeboten, die am Kölner Dom lebten, oder Punks spielten in Romanen sowie Filmen am Rand mit. Literatur von Punks gab es im deutschsprachigen Raum praktisch nicht.

Mir war durchaus klar, dass ich nicht für »die« Punks sprechen konnte. Weder hatte ich in einer Großstadt gelebt, noch in einer coolen Band gespielt. Ich hatte nie ein Haus besetzt und nie geschnorrt. Ich kannte viele Punks, das sollte reichen, und ein großer Teil meines privaten Lebens hatte mit Punk und seiner Umgebung zu tun.

Entsprechend vorsichtig formulierte ich: »Der Roman skizziert die Entwicklung der Punk-Szene anhand einer Person, die sich selbst den Namen Peter Pank gegeben hat (nach einem alten Trio-Song).« Die Texte sollten zu einem Teil auf persönlichen Erlebnissen basieren, »die das Gerüst des Geschehens bilden«. Wichtig war mir aber die Feststellung, dass der größte Teil des Romans »selbstverständlich erfunden« sei.

Mir war wohl klar, dass das manche Leser nicht trennen könnten, vor allem, wenn reale Orte oder mit Datum bezeichnete Geschehnisse im Roman auftauchen würden. Und »Personen der Zeitgeschichte«, also Bands oder einzelne Menschen, wollte ich in die Geschichte einbauen lassen, um die Handlung authentisch zu gestalten.

Dass die Geschichten, die im »Zap«-Magazin erschienen, von manchen Lesern für bare Münze genommen wurden, konnte ich damals nicht ahnen …

Ein Fanzine für die Fantasy-Grafik

In den 80er-Jahren war es offenbar normal, dass sich Fanzine-Herausgeber für ihre Mini-Verlage vergleichsweise stolze Namen ausdachten. Für mein »Sagittarius« wurde die edition bogenschütze aus der Taufe gehoben, die zeitweise »seriös« wurde und sogar eine eigene Steuernummer sowie viele Kontakte mit dem Finanzamt hatte.

So weit brachte es die Edition Graphic Art nicht, zumindest wäre mir das nicht bekannt. Dieser Tage schaute ich mir die zweite Ausgabe des Fanzines »Imagination« an, das 1985 in dieser Edition veröffentlicht wurde: 80 Seiten im A5-Format, aber nicht in der Mitte zusammengetackert, sondern mit einer Klebebindung, was bedeutete, dass man das Heft extrem vorsichtig anschauen musste. Der Herausgeber benutzte eine grausige Schriftart, die kaum lesbar ist, und die Druckqualität war nicht unbedingt optimal – aber den Ansatz des Heftes finde ich immer noch positiv.

Veröffentlicht wurden vor allem Grafiken, teilweise von Menschen, die ich persönlich kannte oder deren Bilder ich in den 80er-Jahren oft veröffentlicht fand: Heidi Koch, Christian Holl und Lutz Buchholz sah ich häufig; ihre Bilder schmückten damals viele Fanzines, und sie werten auch »Imagination« auf. Die Bilder werden kurz erläutert, mit eher künstlerisch anmutenden Details, als ob es sich um Beschreibungen für eine Kunstausstellung handeln würde.

Dazu kamen einige ergänzende Texte – und fertig war ein Fanzine, das für die damalige Zeit schon typisch war: ein sich selbst ein wenig überschätzender Herausgeber (ich war da ja keine Ausnahme), ein eher schlichtes Layout, eine Reihe von bekannten Namen.

Weder von dem Herausgeber noch von seinem Heft hörte ich danach noch viel …

07 September 2023

Rushhour in Saigon

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«

Im Dezember 2000 hielt ich mich einige Tage in Ho-Chi-Minh-Stadt auf; so heißt die Metropole von Südvietnam seit 1975, aber diesen Namen benutzte während meiner Anwesenheit niemand. Alle Leute sprachen von Saigon, die Einheimischen wie die Touristen. Mit Polizisten oder Militärangehörigen sprach ich nicht, die hätten hier vielleicht eine andere Sicht der Dinge gehabt.

Was mir mit am stärksten auffielt, war der unglaubliche Verkehr. In der Stadt wohnten angeblich an die acht Millionen Menschen, die sich nach halboffiziellen Aussagen mit rund vier Millionen Mopeds und Motorräder durch die Straßen bewegten. Wie das heute ist, kann ich nicht sagen – es geht ja nur um meinen Eindruck im Jahr 2000.

Überall waren Zweiräder unterwegs, Männern und Frauen gleichermaßen steuerten sie durch die Stadt. Die Leute fuhren schnell und dynamisch, gerne auch mal zehn Reihen nebeneinander und in einem Stil, den ich als »Durcheinander« wahrnahm, für die Leute sicher völlig normale war. Da ich mich als Fußgänger durch die Straßen der Stadt bewegte, empfand ich es zeitweise als durchaus knifflig, die Straße zu überqueren.

Bei alledem legten die Fahrerinnen und Fahrer ein enormes Tempo an den Tag. Unfälle sah ich keine, man wich einander aus und schoss immer im letzten Moment – so kam es mir vor – an anderen Fahrern vorbei. Ein faszinierender, wenngleich manchmal auch anstrengender Anblick ...

06 September 2023

Interessanter Blick auf eine Utopie

Es gibt verschiedene Arten von Reiseführern: Es gibt die seriösen Reiseführer, etwa über ferne Länder oder irgendwelche Städte, und solche Bücher leisteten mir bei diversen Reisen schon gute Dienste. Es gibt skurrile Reiseführer zu erfundenen Ländern wie »Molwanien«, bei deren Lektüre es viel zu lachen gibt. Und es gibt Reiseführer in fiktive Länder, wie man sie sich für Fantasy-Rollenspiele oder dergleichen ausdenkt.

Darüber hinaus gibt es »Amberland – ein Reiseführer«, geschrieben von P.M. und veröffentlicht im Hirnkost-Verlag. Nachdem ich am Anfang eher skeptisch war, habe ich das Buch mittlerweile durchgelesen, nicht jede Seite natürlich, aber in wesentlichen Teilen.

Wenn man es genau nimmt, handelt es sich nämlich um ein phantastisches Buch, eine Mixtur aus kurzen Geschichten und der Darstellung einer utopischen Gesellschaft. Wobei ich anfangs mit dem Buch fremdelte: Zumindest im Anfang ist die Aufzählung der erfundenen Fakten weder spannend noch lustig, sondern mutet ziemlich dröge an.

Klar, da hat ein ehemaliger Hausbesetzer und Anarchist seine persönliche Utopie verfasst. Und die kann sich eigentlich sehen lassen.

Die Vorgeschichte von Amberland halte ich allerdings für unglaubwürdig: Da lassen sich über Jahrhunderte und Jahrtausende allerlei Völkerschaften auf einer Insel nieder, sie bilden eigene Gemeinschaften, und sie prägen jeweils einen kulturellen Raum. Dabei gibt es Konflikte und alles, aber auf wundersame Weise entsteht aus dieser Lage eine anarchistische Gesellschaft.

Wenn der Autor aber damit anfängt, diese Gesellschaft zu schildern, gewinnt das Buch an Faszination. Vor allem die Kürzestgeschichten, die von Begegnungen mit den Menschen des Landes erzählen, haben mir sehr gut gefallen.

Am Ende bleibt ein durchwachsener Eindruck: Das Buch hat seine starken Seiten – wann immer es an die ernsthaften Utopien geht –, aber auch entscheidende Schwächen, weil es streckenweise halt langweilig ist. Man kann es durchaus als phantastisches Buch betrachten, wenngleich nicht als Roman.

Erschienen ist das Werk als schönes Taschenbuch im Hirnkost-Verlag, wo es dann auch weitere Informationen gibt.

05 September 2023

Wer ist das Monster in dieser Geschichte?

Mit der Serie »Lady Mechanika« hat der Splitter-Verlag einen Comic im Programm, der verschiedene Geschmäcker anspricht: Eine beeindruckende Steampunk-Ästhetik paart sich mit Science-Fiction-, Fantasy- und Horror-Elementen, gelegentlich spielen Krimi-Motive eine Rolle, und eine Prise Erotik gibt es ebenfalls. Ich bin ein großer Fan der Serie und freue mich über jeden neuen Band.

Erschien »Lady Mechanika« anfangs nur im kleinformatigen US-Format, ergänzt mittlerweile die großformatige Collector’s Edition die Veröffentlichung der Serie. Man kann sich also aussuchen, ob man die Seiten in der Originalgröße oder im vergrößerten Album-Formst lesen möchte. Ich habe mich mittlerweile für die superschicke Collector’s Edition entschieden. Zuletzt erschien der siebte Band, der den schönen Titel »Das Monster aus dem Ministerium für Grausamkeit« trägt.

Erzählt wird die Vorgeschichte von Lady Mechanika: Ein Mädchen mit künstlichen Beinen und Armen wird in eine Art Waisenhaus eingeliefert. Weil das Mädchen auch noch rote Augen hat, halten es viele für ein Monster. Außer ihm gibt es in diesem Haus noch weitere »Monster«: Kinder mit verschobenen Gesichtern, mit riesigen Augen, mit monströsem Aussehen. Aber sind die Kinder wirklich die Monster, oder sind es nicht viel eher die Wärter und der Arzt, der an ihnen seine grausigen Experimente vornimmt?

Die Geschichte ist sehr spannend, sie zieht einen in den Bann, sie ist streckenweise ganz schön brutal, aber sie fasziniert. Künstlerisch ist sie auf höchstem Niveau; Joe Benitez, der Erfinder der Serie, hat diesmal einen großen Teil der Grafik übernommen, und das wirkt sich positiv aus. Die Bilder sind voller Details, sie zeigen eine phantastische Steampunk-Welt und ein 19. Jahrhundert, wie man es sich nie erträumt hat.

Wer die Serie schon kennt, wird sich diesen Band – in der einen oder der anderen Version – sowieso zulegen. Allen anderen rate ich, sich die Leseprobe auf der Splitter-Seite anzuschauen und dann die Serienlektüre mit dem ersten Band anzufangen. Das lohnt sich!

04 September 2023

Ein Autor, dessen Werk ich kennen sollte

Es ist mir ja ein wenig peinlich, aber ich habe noch nie etwas von Salman Rushdie gelesen. Mir ist der Autor seit Jahrzehnten bekannt, vor allem wegen des Kopfgeldes, das auf ihn ausgesetzt worden ist, und den ganzen Problemen, die er mit radikalen Islamisten hatte und hat. Aber ich hatte noch nie eines seiner Bücher in der Hand. 

Ich kann noch nicht einmal einen Grund dafür nennen: Schließlich habe ich keine Abneigung gegen ihn, und ich hatte bislang nicht das Gefühl, mit seinen Romanen nichts anfangen zu können.

In diesem Jahr ist er Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Aus diesem Grund habe ich nun ein Lesezeichen, das sein Konterfei ziert. Ich nutze es auch als Lesezeichen, allerdings nur dann, wenn das entsprechende Buch nicht – wie der abgebildete Schmöker – über ein Lesebändchen verfügt.

Es wird also so sein, dass ich in diesem Jahr eigentlich ständig Salman Rushdie vor Augen habe. Dann werde ich hoffentlich einmal daran zu denken, mir einen Roman dieses Schriftstellers zu kaufen …

01 September 2023

Gespräche an der Ladentheke

Weil ich der einzige Kunde war und hinter mir niemand kam, verwickelte mich die Verkäuferin in ein Gespräch. Ich ließ mich bereitwillig darauf ein: Ich hatte gerade Mittagspause, und ich hatte gelernt, solche Gespräche zu schätzen. Es gibt Menschen, die finden das banal, aber ich mag es immer wieder.

Die Verkäuferin erzählte vom Kaffee, den sie in der Bäckerei verkauften, und dem türkischen Tee, den sie lieber trank. Vom Tee kam sie zu ihrer Mutter, die ihr schon als Kind den Tee gebraut hatte. Ich nickte an den richtigen Stellen und hätte mich hinterher am liebsten dafür bedankt, dass ich so einen Einblick erhalten hatte.

Vor zwei Wochen erzählte mir eine Verkäuferin in der örtlichen Wäscherei bereitwillig von ihrem Mann und seinem kaputten Rücken, den er sich als Lastwagenfahrer zugezogen hatte, von seiner langen Abwesenheit und den gemeinsamen Wochenenden. Es ging dabei gar nicht so sehr um die Details, sondern eher um die Stimmung, die sie vermittelte.

Und einer der Handwerker, die unlängst bei uns die Toilette renovierten, brachte mir Feinheiten seiner rumänischen Heimat nahe, auf die ich nicht gekommen wäre – und das meine ich völlig ohne Ironie. Das Land hat mich nie so interessiert, aber die Familie scheint in einem idyllischen Tal zu wohnen, mit schöner Landschaft und wenigen Verdienstmöglichkeiten.

Ich finde es spannend, mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Klar gibt es auch Leute, die drücken einem die Lebensgeschichte auf, die mich nicht interessiert. Aber wenn man Menschen offen redet, erfährt man oft Dinge aus einem Leben, das einem ansonsten fremd ist. Oft denke ich: »Das sollte ich aufschreiben – das ist Material für eine Kurzgeschichte oder einen Roman.« Aber ich tu’s dann doch nicht.

Diese Begegnungen regen mein ganz eigenes Kopfkino an, und dafür bin ich dankbar. Ich sollte mehr auf solche Gespräche achten und mich nicht über die Dummheit von politischen Hohlbirnen ärgern, die mir aus dem Fernseher entgegenblicken …

31 August 2023

Erste Ideen zu Peter Pank

Im Sommer 1994 wohnte ich in Bischweier, einem Dorf in der »badischen Pampa«, wo es mir nicht sonderlich gefiel. Ich pendelte zur Arbeit nach Rastatt und abends zum Biertrinken nach Karlsruhe – auf die Dauer konnte das nicht gutgehen. Und ich schrieb regelmäßig Beiträge für das »ZAP«, das von Moses Arndt veröffentlichte Fanzine für Hardcore, Punkrock und allerlei artverwandte Gebiete. Das Heft kam wöchentlich heraus, und in der damaligen Zeit war es das wohl wichtigste Heft in Sachen Punk und Hardcore

Im Juli 2004 skizzierte ich eine Idee, die ich unter den schlichten Titel »Vielen Dank, Peter Pank!« stellte. Meine Idee war so einfach wie verständlich: »Die Leute, die das wöchentliche ZAP lesen, brauchen Lesefutter, mit dessen Hilfe sie bei der Stange bleiben.«

»Ein Fortsetzungsroman ist dafür nicht das dümmste, jede Zeitschrift hat Fortsetzungsgeschichten, und die wissen alle, warum«, fügte ich hinzu. »Jede Woche in jedem ZAP eine Fortsetzungsgeschichte, maximal zwei Seiten lang.« Den detaillierten Umfang müsse man noch diskutieren; ich ging ohnehin davon aus, immer vier oder fünf Folgen im voraus zu liefern, um irgendwelche Engpässe zu vermeiden.

Eine Idee, die wir nie umsetzten, weil wir das rein zeitlich auch nicht geschafft hätten, die aber richtig gut war: »Für jede Folge wird ein anderer Zeichner zur Illustration gesucht (ein Bild pro Folge); aufgrund meiner Kontakte zu Zeichnern ist das kein Problem.« Schnell sollte sich herausstellen, dass für so etwas bei der rasanten Erscheinungsweise kein Kopf frei war.

Und dass aus dem Konzept etwas entstehen würde, das ich mittlerweile seit bald dreißig Jahren betreibe, war ebensowenig zu erwarten wie die Tatsache, dass es mittlerweile drei Buchausgaben dieser Geschichte gibt. Da sieht man, was aus einer eher harmlosen Idee werden kann …

Sieben äußerst gelungene Erzählungen

Er ist einer der bekanntesten Schriftsteller im deutschsprachigen Raum, und ich hatte bislang noch nie ein Buch von ihm gelesen. Das änderte ich während eines kurzen Urlaubs, den ich zuletzt vor allem daheim verbrachte. Ich schmökerte mich durch »Liebesfluchten« von Bernhard Schlink, war davon sehr angetan, mochte jede der darin enthaltenen Erzählungen sehr und nahm mir nach der Lektüre vor, künftig mehr von diesem Autor zu lesen – hier gibt es noch einiges zu entdecken für mich.

Die Geschichten spielen gern mit der deutschen Geschichte. So geht es in »Der Seitensprung« um einen Mann aus Berlin, der während der DDR-Zeit eine Beziehung zu einer verheirateten Frau in der DDR anfängt. In »Die Beschneidung« wird ein deutscher Student, der in den USA mit einer jüdischen Frau liiert ist, ständig mit der deutschen Vergangenheit konfrontiert. Zwar greift ihn niemand an, aber es kommt häufig zu Diskussionen.

Andere Geschichten wiederum erzählen »einfach nur« von menschlichen Themen und Abgründen. In »Die Frau an der Tankstelle« beispielsweise hat ein Mann immer mehr Probleme mit sich, seinem Leben und seiner Ehefrau, während er nachts von wildem Sex träumt … das kann ja nicht gutgehen.

Die Geschichten sind vielseitig, und sie werden in einem unaufgeregten Ton erzählt. Der Autor versucht nicht, mit stilistischen Effekten zu punkten, um sich als Hochliterat zu zeigen. Es gibt auch keine Action; die Sprache ist zurückhaltend, die Handlung besteht aus erzählenden Sequenzen und Dialogen. Trotzdem ist das alles nicht langweilig, sondern höchst unterhaltsam. Man nimmt als Leser teil am Leben der Figuren und möchte gern wissen, wie es mit ihnen weitergeht.

Schlink versteht seine Figuren, er stellt sie mit ihren Schwächen sehr glaubhaft dar und liefert trotzdem gelegentlich einen augenzwinkernden Blick auf sie. Das hat mich bei allen Erzählungen überzeugt.

Am Stück lesen kann man das Buch kaum, das ist aber auch nicht sinnvoll. Liest man sie im Abstand von Wochen, wirkt jede der Erzählungen eigenständig und sehr stark.

30 August 2023

Herr Glausner ist zu Besuch

Die Sonne schien, es war ein warmer Tag im Frühsommer. Meine Mutter und ich saßen in der Küche, am Esstisch hatte sich mit uns Herr Glausner niedergelassen. Die Erwachsenen unterhielten sich, und ich durfte dabeisitzen. Die Regel dabei war, dass ich den Mund zu halten hatte.

Womit Herr Glausner genau sein Geld verdiente, wusste ich nicht. Ich mochte seinen Namen, weil er so ähnlich wie der meine klang, was zu vielen kindlichen Späßen einlud, und ich fand ihn immer nett, wenn er zu Besuch kam. Er war nicht verwandt, sondern gehörte zum »sozialen Umfeld« meiner Eltern, das sich aus alten Kriegskameradschaften, ehemaligen Arbeitskollegen und kirchlichem Umfeld speiste.

Ich fand ihn nett, das reichte, und ein bisschen geheimnisvoll. Von den Gesprächen zwischen ihm und meiner Mutter bekam ich nicht viel mit. Herr Glausner kam viel herum, wie ich immerhin erfuhr, während meine Mutter die nähere Umgebung des Nordschwarzwalds kaum verlassen hatte.

»Man muss halt aufpassen«, sagte Herr Glausner. Es sei nicht ohne Risiko, auf der Straße unterwegs zu sein. »Die heutigen Zeiten sind gefährlich.«

»Haben Sie dann eine Pistole dabei?«, platzte ich heraus. Ich war sechs Jahre alt, kam bald in die erste Klasse und wusste aus Erzählungen, dass es Schusswaffen gab. Im Fernsehen hatte ich auch schon gelernt, wie so eine Waffe aussah.

Herr Glausner grinste. Er schob sein Jackett zur Seite, das er anhatte, und zeigte, dass er eine Art Tasche unter der Schulter hatte. Diese war normalerweise durch das Jackett verborgen. Er öffnete die Tasche, und einmal hielt er eine Schusswaffe in der Hand. Ob es ein Revolver oder eine Pistole war, erkannte ich nicht.

Ich starrte auf das Metall, auf die Waffe, auf die Hand unseres Besuchers. Langsam griff er nach der Waffe und zog sie aus der Tasche, dann hielt er sie in der Hand, locker nur, aber eindeutig zu erkennen, keinen Meter von meinem Gesicht entfernt.

Entsetzt schrieb ich auf, sprang von meinem Platz auf, rief etwas, das niemand verstand und ich sofort vergaß, und rannte aus der Küche. Ich rannte durch den Flur, hinein in das Kinderzimmer, in dem meine Schwester und ich sonst schliefen, öffnete dort das Fenster, kletterte hinaus und versteckte mich im Garten zwischen den Sträuchern, die dort wuchsen. Vor lauter Angst war ich wie besinnungslos.

Es dauerte vielleicht zwei Minuten, dann stand meine Mutter am Fenster. »Klaus, komm rein«, sagte sie, »dir passiert schon nichts.«

Ich blieb in meinem Versteck, ich rührte mich nicht. Sie konnte mich sehen, so groß waren die Sträucher ja nicht, aber ich ließ mich nicht dazu bewegen, wieder ins Haus zu kommen. Dort blieb ich, zitternd vor Angst und völlig verschreckt.

Erst als etwa eine Viertelstunde ein Auto vom Hof fuhr, war das für mich das Zeichen, aus dem Versteck zu kommen. Ich mochte Herrn Glausner weiterhin, aber ich hielt nach diesem Tag immer den größtmöglichen Abstand zu ihm ein.

Wenn das Schlumppelinsche kommt ...

Mit den »Asterix«-Ausgaben in den verschiedensten Dialekten hat der Ehapa-Verlag in den vergangenen Jahrzehnten viele Menschen dazu gebracht, Comics zu kaufen und zu lesen, die das vielleicht sonst nie getan haben. Bei Toonfish gibt es seit einiger Zeit auch die »Schlümpfe«-Comics in einzelnen Dialekt-Ausgaben; vier Bände liegen vor. Zuletzt las ich »Die Schlümpp uff Hessisch«, wobei man noch hinzufügen müsste »... unn des Schlumppelinsche uff pfälzisch«.

Die klassische Geschichte von Schlumpfinchen dürfte allen Leuten bekannt sein, die die Schlümpfe und ihre Abenteuer kennen. Das Mädchen – ebenso alterslos wie die Schlümpfe selbst – entsteht aus einem bösen Plan des Zauberers Gargamel und wird ins Schlumpfdorf geschickt. Es soll die kleinen blauen Wichte verwirren, und das geht natürlich sehr gut: Die Jungs kennen keine Mädels und führen sich auf wie die letzten Honks.

Liest man das Ganze in französischer und deutscher Sprache, bietet die Geschichte durchaus Raum zur Interpretation. Ist es eine Auseinandersetzung mit weiblichen und männlichen Rollenbildern? Werden Klischees überspitzt aufs Korn genommen oder eins zu eins transportiert?

Wird das alles aber ins Südhessische und Pfälzische übersetzt, wird es sofort absurd. Ich stellte mir, während ich die Geschichte las, genau vor, wer sie sprechen würde, hatte also bei den jeweiligen Sätzen im Dialekt also immer eine Stimme im Ohr. Und das machte die Abenteuer vom »Schlumppelinsche« noch witziger und pointierter, als sie es ohnehin schon sind.

Ich bin übrigens kein Experte für diese beiden Dialekte und hatte durchaus meine Schwierigkeiten beim Lesen mancher Sprechblase. Als Schwabe benutze ich andere Laute, um es höflich anzudeuten. Die Übersetzungen fand ich trotzdem sehr gut, die Geschichte bekommt damit eine andere Note.

Ein großartiges Comic-Album, echt! Nicht nur für Leute, die in Hessen wohnen oder diesen Dialekt verstehen ...

29 August 2023

Die Schlosslichtspiele 2023

Im vergangenen Jahr schaute ich mir die Schlosslichtspiele in Karlsruhe nicht an; wegen der Pandemielage hatte ich immer noch keine Lust darauf, mich unter zu viele Menschen zu begeben. In diesem Jahr war das anders – ich hatte bereits Corona hinter mich gebracht, also juckte mich die Pandemie nicht mehr so sehr.

Seit es die Schlosslichtspiele gibt, liebe ich diese Veranstaltung. 2015 startete sie, weil der Stadtgeburtstag zu feiern war, und seither wurden sie immer wiederholt – während der Pandemiezeiten auch mal digital. In diesem Jahr ging ich bereitwillig wieder hin.

Es war einer der warmen Tage der vergangenen Woche. Die Stadt brodelte wieder einmal, überall waren Menschen unterwegs. Vor dem Schloss hatten sich Tausende versammelt, manche durchaus professionell mit Klappstühlen und Decken, andere – so wie wir – einfach so und ohne Hilfsmittel. Überall saßen, lagen und standen Leute.

Welche Präsentation genau lief, war mir fast schon egal. Ich fand es auch in diesem Jahr wieder spannend, wie Videokünstler es schaffen, die Fassade des Schlosses aufzugreifen und in bewegte Bilder zu versetzen. Die Fassade wird zerknäult und zersplittert, sie wird zur Leinwand und scheint sich zu bewegen – ein faszinierender Anblick.

Szenen-Applaus gab es, als bei einer Präsentation ein riesiges Schwarzweißbild von Peter Weibel eingeblendet wurde, dem langjährigen Leiter des ZKM in Karlsruhe, der letztlich die Schlosslichtspiele ins Leben gerufen hatte. Und nach jeder Präsentation gab es zusätzlichen Applaus, das fand ich schön.

Nicht alles gefiel mir gleichermaßen – die Faszination für die Vermengung von Schloss, Licht und Musik fand ich aber in diesem Jahr wieder großartig.

28 August 2023

Künstlerisches Basislager

Die derzeit spannendste Ausstellung, die man sich im ZKM in Karlsruhe anschauen kann, spricht vor allem mich als Science-Fiction-Fan an. Sie trägt den Titel »Renaissance 3.0«, hat einige sehr beeindruckende Elemente und überzeugte mich: Ich war buchstäblich stundenlang damit beschäftigt, mich mit all den gebotenen Kunstwerken zu beschäftigen.

Zu einem »Zentrum für Kunst und Medien« passt eine solche Ausstellung, die den Untertitel »Ein Basislager für neue Allianzen von Kunst und Wissenschaft im 21. Jahrhundert« trägt, tatsächlich sehr gut. Was mir, der ich von moderner Kunst ja keinerlei Ahnung habe, besonders entgegen kam: Fast alles war irgendwie verständlich; man konnte sich die Sachen anschauen, man konnte aber auch mit ihnen arbeiten.

So ist »fluidum Z« eine Art riesiger Videoschirm, auf dem sich Farbenspiele abwechseln. Ich stellte mich vor dieses riesige Ding und sorgte mit meinen Bewegungen dafür, dass sich Wellen bildeten, dass ich quasi durch die Installation schwamm. Klar ist das eine Spielerei; dabei entstanden aber faszinierende Farben und Bilder.

Das »Metabolica Camp« zeigte Versuche, mit künstlerischen Mitteln neues Leben herzustellen oder neue Werkstoffe zu erzeugen. Der Raum kam mir vor wie die Kulisse eines klassischen Science-Fiction-Films: brodelnde Glasbehälter, seltsame Dinge an der Wand, merkwürdige Geräusche und Gerüche ...

Eindrucksvoll fand ich auch »Algo-r(h)i(y)thmus«, was sich als eine Art riesiges Zelt entpuppte, in dessen Innerem lauter Fäden gespannt waren. An diesen konnte man zupfen, was eine Art Musik erzeugte. Und wenn man sich Mühe gab, konnte man zwar nicht gerade eine Melodie erschaffen, aber einen immer schneller werdenden Sound, der entfernt an Techno erinnerte.

Und so geht es weiter. Die Infomationsseite des ZKM liefert zumindest einige Bilder, die einen Einblick in die Ausstellung geben. Ich fand's klasse!

25 August 2023

Christian von Zittwitz wird fehlen

Ich lernte ihn nie persönlich kennen, ich las aber über Jahrzehnte hinweg die Zeitschrift »BuchMarkt«. In dieser Woche ist der Herausgeber und Journalist Christian von Zittwitz gestorben. In der Buch- und Literatur-Branche wird er eine Lücke hinterlassen.

Seine Zeitschrift hielt ich zum ersten Mal in den 80er-Jahren in den Händen, seit den 90er-Jahren lese ich sie regelmäßig. Der »BuchMarkt« brachte und bringt, wie der Titel nahelegt, Artikel über das Geschäft mit Büchern und Literatur. Dazu gehören Interviews mit Verlagsleuten, Einblicke in die Abläufe im Handel, durchaus witzige Kolumnen, haufenweise News und auch kurze Rezensionen. Nicht alles interessierte mich – ist der Schwerpunkt eines Heftes beispielsweise »Esoterik«, blättere ich schnell –, aber das ist ja auch in Ordnung.

Den Herausgeber lernte ich nie persönlich kennen. Als Facebook noch »jung« war, schickte er mir eine Freundschaftsanfrage, worüber ich mich damals sehr freute. Und ab und zu ging er in all der Zeit auf einen Beitrag auf meiner Faceook-Seite ein, worüber ich mich ebenfalls immer freute.

In seinen eigenen Texten war Christian von Zittwitz immer ein wenig ironisch, aber von hoher fachlicher Kompetenz. Da merkte man die Liebe zur Literatur. Sein Magazin ist in guten Händen, denke ich, sein Lebenswerk wird weiterleben. Aber er wird einfach fehlen.