18 November 2021

Gedicht über die Pressearbeit

Wenn ich von meinen frühen Schreiberfahrungen berichte, klingt das immer so toll: Mit 19 Jahren fing ich an, für die örtliche Tageszeitung zu schreiben, und bald war ich für immer mehr Themen zuständig. Im Verlauf des Jahres 1984 durfte ich auch große Themen übernehmen und wurde zeitweise für die Gerichtsreportagen eingesetzt. In meiner Wahrnehmung war das alles toll.

Bis mir dieser Tage der Text »Presseberichterstattung« in die Hände fiel. Dabei handelte es sich um den Versuch eines Langgedichtes, und ich schrieb das Ganze am 15. August 1984. Ich schrieb über den Frust bei Dorffesten, über die öden Kumpels und die wenig erquickenden Themen eines Lokaljournalisten, der viel schreibt und arbeitet, dabei aber eigentlich gar nicht zufrieden ist.

Prozesse im Amtsgericht, Festlichkeiten auf den Dörfern, kleine Vereine und ihre Sorgen – ich war den ganzen Tag über unterwegs, schrieb irgendwann und hatte einen festen Arbeitsplatz in der Redaktion. Ich war 20 Jahre alt, und ich verdiente mein Geld mit Schreiben – das hatte ich immer gewollt. Aber ich erkannte, dass das nicht alles sein würde …

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