Die Zeitschrift »Krachkultur« lernte ich in den 90er-Jahren kennen; dabei handelte es sich um ein Fanzine, das sich mit krachiger Musik und knalligen Texten beschäftige. Das ist eine Weile her; die »Krachkultur« präsentiert sich seit einigen Jahren als unregelmäßig erscheinendes Magazin in Form eines Taschenbuches. Zuletzt las ich die Ausgabe 21/2020, die sich mit Musik beschäftigt.
Das Magazin ist eine Wundertüte: Texte über Musik, Kurzgeschichten und Essays wechseln sich ab. Manche Texte sind toll, andere eher langweilig – das aber ist Geschmackssache. Während ich beispielsweise »Die Freiheit der Musik« der Geigerin Franziska Pietsch sterbenslangweilig fand, mochte ich den Artikel »Ich weiß, was ich weiß« von Tom Kummer über eine – sicher erfundene – Begegnung mit Bob Dylan sehr, allein deshalb, weil das eine lahm, das andere unterhaltsam ist.
Superwitzig finde ich »Nötes of a Dirty Old Fan«, die kurzen Texte von Frank Schäfer über die Leiden und Freuden eines Metal-Fans, unverständlich ist für mich so etwas wie »Die fruchtbarsten Platten der Klassikgeschichte« oder »Alles, was Jazz ist«.
Interessant ist ein Interview mit dem preisgekrönten Schriftsteller Colson Whitehead, der sich über popkulturelle Themen und klassische Punk-Platten auslässt – durchaus lesenswert –, und manche Geschichten fand ich echt großartig. Für »Metal Church of Extreme Fear« sollte man zumindest ein gewisses Interesse an krachiger Musik mitbringen …
Die 200 Seiten des Buches liest sicher niemand am Stück, ich habe damit auch einige Zeit verbracht. Manche Texte kann man eh nicht zu jeder Zeit lesen, die Mischung ist aber insgesamt sehr positiv. Ich freue mich schon auf die Lektüre weiterer »Krachkultur«-Ausgaben!
1 Kommentar:
Informationen zur Zeitschrift »Krachkultur« und zur Ausgabe 21/2020, die ich hier vorgestellt habe, gibt es auf der entsprechenden Internet-Seite:
http://www.krachkultur.de/krachkultur-literaturmagazin.html
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