Als ab dem Sommer 1991 klarwurde, dass der FreuCon '92 auch der EuroCon werden würde – wegen des beginnenden Krieges in Noch-Jugoslawien schien Zagreb nicht sonderlich gut geeignet –, war Wiktor Bukato einer der Leute, die uns dazu ermunterten, unseren Con auszuweiten. Ich hatte nicht so viel mit dem polnischen Fan zu tun; wir kommunizierten aber auch einige Male. Kennenlernen konnte ich ihn erst, als er selbst in Freudenstadt eintraf.
Bukato war Jahrgang 1949 und seit den 70er-Jahren in der Science-Fiction-Szene seines Heimatlandes aktiv. Von 1991 bis 1993 war er »Chairman«, also eine Art Vorsitzender der European SF-Society und als solcher auch verantwortlich für die Verleihung von Preisen und Vergabe von Veranstaltungen. Selbst hatte er ein Jahr vor uns den EuroCon in Krakau veranstaltet, er kannte sich also aus.
In Polen arbeitete er als Übersetzer und Verlagsmensch, er war in der Szene seines Heimatlandes sehr aktiv und wirbelte ebenso in der internationalen Szene herum. Er starb bereits am 26. Juli 2021, und ich bekam es erst dieser Tage mit.
Wiktor Bukato war ein Funktionär, wie er im Buche steht: freundlich und immer ein wenig reserviert, sehr zurückhaltend und mit wunderbar altmodischen Umgangsformen. Für mich ist sein Name stets verbunden mit einer Zeit, in der ich mich in der internationalen Science-Fiction-Szene engagierte.
1 Kommentar:
In der englischsprachigen Wikipedia gibt es einen schönen Beitrag über Wiktor Bukato:
https://en.wikipedia.org/wiki/Wiktor_Bukato
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