In den frühen fünfziger Jahren konnte sich ein einfacher Handwerker kein Auto leisten. Mein Vater hatte, nachdem er aus der Gefangenschaft zurückgekommen war, immerhin recht bald eine Arbeitsstelle gefunden: nicht in Dietersweiler, dem Heimatdorf, nicht in Freudenstadt, der Kreisstadt, sondern in einem benachbarten Landkreis. Dorthin musste er irgendwie kommen.
Also kaufte er sich ein kleines Motorrad, eine Zündapp-Maschine. Mit dieser fuhr er zur Arbeit, mit dieser besuchte er später meine Mutter, als er dieser den Hof machte. Die beiden fuhren mit diesem kleinen Motorrad sogar in Urlaub.
Von wann genau das Bild stammt, das ich an dieser Stelle zeige, ist leider nicht bekannt. Es muss in den frühen fünfziger Jahren gewesen sein, zwischen 1952 und 1955.
»Auf der Stuttgarter Straße«, schrieb meine Mutter auf die Rückseite, »Emil mit seinem Zündapp.« Die Stuttgarter Straße war und ist die Bundesstraße, die aus dem Zentrum von Freudenstadt hinaus in Richtung Dornstetten und – ja! – letztlich in Richtung Stuttgart führt.
Heute ist das eine sehr gut ausgebaute und mehrspurige Straße, rechts und links gesäumt von Einkaufszentren, einem Hochhaus und Firmen. Deshalb ist es heute wirklich schwer, das Bild genauer zuzuordnen – sowohl zeitlich als auch räumlich. Auf dem Foto sieht man im Hintergrund ein Haus, das ich nicht identifizieren kann, ansonsten Sträucher und Streuobstwiesen.
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