In den 70er-Jahren formierten sich alle Nas‘ lang irgendwelche Supergroups aus bekannten Rockgitarristen. Das Rezept griffen die Punks in Kalifornien anfangs der 90er-Jahre auf: Es bildete sich im Großraum der Bay Area eine Band mit dem hübschen Namen Pinhead Gunpowder. Mit dabei waren der Fanzineschreiber Aaron Cometbus und Billie Joe Armstrong von der damals schon recht beliebten Band Green Day; auch die anderen spielten in diversen Bands, sind heute aber eher unbekannt.
Die Platte »Jump Salty« kam 1994 bei Lookout! Records heraus und enthielt allerlei Beiträge, die vorher bei anderen Labels, auf EPs und Samplern erschienen sind. Es handelt sich also nicht um ein durchgeplantes Album, sondern eine Zusammenstellung. Das hört man, aber das macht nichts.
Geboten wird auf dieser Platte ein ordentlicher Punkrock mit Melodie und Schmackes, nicht so glatt und melodisch wie Green Day beispielsweise, sondern wesentlich kratziger, aber auch nicht so hektisch wie manche Band, in der Aaron Cometbus mitmachte. Die Musiker singen abwechselnd, so dass eine schöne Mixtur entsteht.
Textlich passt das alles: Die Stücke sind zeitkritisch, lassen aber Polit-Parolen weg. Sarkastisch wird der »way of life« in der kalifornischen Stadt Benicia besungen, ein zynischer Blick auf das Arbeitsleben im Allgemeinen darf auch nicht fehlen.
Man merkt, dass die Musiker recht jung und bissig waren. Das hört man auch heute noch heraus. Die Platte ist Punk, und das kann ich mir immer noch anhören.
1 Kommentar:
Jemand hat die Platte »Jump Salty« von Pinhead Gunpowder auch bei YouTube eingestellt. Dort kann man sie sich anhören – ich empfehle trotzdem die schöne LP mit Textblatt:
https://www.youtube.com/watch?v=jd4HkcnBnCw
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