08 März 2022

Fantasy-Comic mit viel Bier und Humor

Der Texter Dirk Seliger und der Zeichner Jan Suski machten sich in der deutschsprachigen Comic-Szene bereits einen Namen; sie arbeiten seit längerem zusammen. Mit »Gambert« starteten sie eine neue Serie, die auf humorvolle Weise die Abenteuer von Gambert erzählt, dem Gott des Bieres, der in der heutigen Zeit wirkt und den Zugang zur Anderswelt mithilfe von allerlei Zauberei verteidigen soll.

Das klingt nach einer witzigen Idee und beginnt auch flott, hat mir dann aber nicht so gut gefallen. Mittlerweile sind mehrere Teile erschienen, ich habe aber nur den ersten Band gelesen und stelle ihn vor. Wahrscheinlich gibt es viele Leser, denen der Comic gefällt; mein Humor ist es nicht.

Der Reihe nach: Die Geschichte des Gottes und seines magischen Begleiters – einer sogenannten Monade – beginnt buchstäblich in seinem Bierkeller. Gambert trinkt Bier, dann wird er von einem Wanderer gestört, es taucht ein Monster auf, er muss einen Bierzauber wirken, es erscheint eine Gefahr aus seiner Vergangenheit, er muss die Kornmuhme beschwören, einen monströsen Dämon, der in einem Getreidefeld haust ... und so weiter ...

Die Geschichte ist turbulent, da gibt es nichts zu meckern. »Gambert und der Vitus-Zauber« erschien als erster Band der Reihe im Spätsommer 2017 bei Toonfish. Der Comic-Band liefert ein buntes Abenteuer voller Fantasy und Humor; auf jeder Seite passiert etwas, und ständig geschehen neue Dinge. Wer Lust hat, sich auf eine amüsante Fantasy-Geschichte einzulassen, könnte an »Gambert« seine Freude haben.

Ich konnte nach einiger Zeit nicht so viel damit anfangen: Der Humor, den Dirk Seliger in die Texte legt, ist mir dann doch zu schlicht. Vielleicht muss ich eher »kindlich« sagen, vielleicht bin ich einfach zu alt. Es ist eine unaufhörliche Slapstick-Komödie, deren Abfolge von Gags für mich irgendwann langweilig wird.

Zeichnerisch gibt es an dem Comic nichts auszusetzen. Jan Suski liefert hervorragende Eröffnungsbilder, erzählt seine Geschichte in schnellen Einzelszenen weiter und weiß grafische Akzente zu setzen. Die frankobelgische Comic-Schule ist sein Vorbild, die Bilder sind dynamisch und zeigen immer wieder schöne Elemente.

Es ist also ordentlich Tempo drin im »Gambert«, Humor findet man auch, und zeichnerisch ist das Ganze ziemlich gelungen. Warum die Mixtur bei mir nicht gezündet hat? Vielleicht wirklich nur deshalb, weil es eben nicht meine Art von Humor ist und einem nicht alles gefallen kann.

Vorschlag zur Güte: Schaut euch die Leseprobe auf der Internet-Seite des Verlages an und entscheidet dann einfach selbst!

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Wer sich für »Gambert« und seine Abenteuer interessiert, schaue sich direkt die Internet-Seite von Splitter an, wo es auch weiterführende Informationen gibt.
Hier:
https://www.splitter-verlag.de/gambert-bd-1-und-der-vitus-zauber.html