»Was macht der Hase da eigentlich?«
»Der baut ein neues Haus. Der ist doch eindeutig dabei, ein Loch zu buddeln und die Metropole auszuweiten.«
»Wahrscheinlich ein Bauerschließungsgebiet am Ortsrand.«
»Sozialer Wohnungsbau oder ein teures Eigentumshaus?«
Wenn uns an diesem Sonntagmittag jemand zugehört hätte, ohne die dazu passenden Bilder zu erhalten, hätte er oder sie sich womöglich sehr gewundert. Wir waren spazieren, und wir genossen das warme Wetter und die Sonne.
(Den Gedanken daran, dass die Altrheinarme in diesem März so wenig Wasser führen wie schon lange nicht mehr, verdrängten wir erfolgreich. Eigentlich bräuchten wir Schneeschmelze und Regen.)
Am Alten Flugplatz kann man stundenlang den Kaninchen zusehen. Sie haben mittlerweile das riesige Gelände in eine echt Karnickelgroßstadt verwandelt. Die Siedlungen scheinen zu wachsen; es sind mehrere Kreise entstanden. Wenn man ein wenig Zeit mitbringt, lernt man die Tiere fast schon kennen.
Wie sie über die Rasenfläche rennen. Wie sie buddeln. Wie sie sich streiten, wie sie aber auch freundlich nebeneinandersitzen und mümmeln. Wie sie aus einem Erdloch krabbeln und sich sorgsam umblicken. Wie sie ganz offensichtlich das Leben im beginnenden Frühjahr genießen.
»Ich möchte ein Eisbär sein«, sang unsereins um 1981. »Ich möchte ein Karnickel sein«, klänge 2022 eigentlich viel positiver.
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