Es ging ein strammer Wind in Idstein, er war feucht und kühl. Zwar bewegten sich die Temperaturen noch im Plus-Bereich, aber es fühlte sich unangenehm und klamm an. Wir eilten durch die Straßen der kleinen hessischen Stadt, wollten uns so kurz wie möglich im Freien aufhalten.
Als wir vom Marktplatz aus in die Himmelsgasse einbogen, winkte uns ein Passant zu. Er fuchtelte in der Luft herum, zeigte auf unsere Gesichter und auf ein Schild am Straßenrand. Da bemerkte ich, dass er eine FFP-2-Maske im Gesicht trug.
Was ich dann weiter erkannte: In Idstein gab es sogar Maskenpflicht auf der Straße. Aber nur in einer Straße, nur auf einer Länge von einigen hundert Metern höchstens. Dass Wind ging, interessierte da nicht.
Weil es eine Regel in Corona-Zeiten war und ich grundsätzlich die Maskenpflicht während der Pandemie gut fand, setzte ich mir den Mund-Nasen-Schutz aufs Gesicht. Ich hoffte nur, dass mir die Maske nicht vom Wind vom Gesicht gerissen wurde.
So richtig sinnvoll fand ich das nicht. »Vielleicht herrscht da an Markttagen ein großes Gedränge«, überlegte ich.
Aber der Markt würde doch nicht nur in einer Straße stattfinden, sondern viel eher auf dem eigentlichen Marktplatz. Und beim aktuellen Wind würden eventuelle Aerosole schnell verteilt und unschuldig gemacht werden.
Sicher war ich mir nicht, wie so oft in diesen Corona-Jahren. Ich hielt mich an die Anordnungen, so auch in diesem Fall, fand sie aber nicht immer schlüssig. Und mittlerweile hat man in Idstein diese Regelung auch gekippt …
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