06 November 2021

Aus Palandt wurde Grüneberg

Mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch musste ich mich während meiner Schulzeit nicht nur einmal herumschlagen. In Betriebswirtschaftslehre, was ich als Fach auf dem Gymnasium belegt hatte, war das BGB eine wichtige Grundlage für Arbeiten aller Art. Sogar bei den Abitursprüfungen lag das BGB auf meinem Tisch.

Dass der entsprechende Kommentar dazu, den wir nicht nutzten, ganz allgemein nur als »der Palandt« bezeichnet wurde, nahm ich nicht groß zur Kenntnis. Noch weniger interessierte mich damals, dass Otto Palandt, der offizielle Herausgeber dieses Kommentars, während des sogenannten Dritten Reiches ein strammer Nazi gewesen war.

Das störte auch sonst jahrzehntelang niemanden. Bis zur 80. Auflage des Grundlagenwerks galt es als »der Palandt«. Der Verlag C. H. Beck hat damit endlich ein Ende gemacht: Seit diesem Jahr ist das Grundlagenwerk nach Christian Grüneberg benannt, einem Richter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe und sicher unbelastet, was die Nazizeit angeht.

Gut, dass das endlich geändert wurde! Dann können sich künftige Generationen von Juristen und sonstigen Leuten, die sich für das Bürgerliche Gesetzbuch interessieren (müssen), ab sofort mit »dem Grüneberg« herumschlagen ...

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Wer mehr über Otto Palandt wissen möchte, schaue in der Wikipedia nach:
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Palandt