Eine der aktuellen Bands, die Punkrock-Elemente mit allerlei anderen Einflüssen verbinden, sind die Idles aus Bristol. Die Engländer schaffen es, diese Verbindung einzugehen, ohne dass eine gesichtslose Soße entsteht. Das merkt man auch an der dritten Platte, die vor bald zwei Jahren erschienen ist und den schönen Titel »Ultra Mono« trägt.
Die zwölf Stücke sind abwechslungsreich, sie gehen nicht gleich ins Ohr, aber sie haben einen kratzigen und eigenständigen Charakter. Sagen wir so: Wer fröhlichen MelodiePunk mag, wird hier vielleicht eher genervt sein.
Mir kommen manche Stücke vor, als wollte die Band vor allem NoiseRock-Elemente in ihre Stücke integrieren: Da wummert der Bass, da knirscht und quiekt die Gitarre, da gibt es schleppend-manische Phasen, wie man sie in den 80er-Jahren von Big Black gehört hat. Über diesen manchmal sehr wuchtigen und auch sperrigen Sound legt sich die Stimme des Sängers, der manchmal brüllt und ansonsten mit rauem Charakter seine Zeilen rausrotzt.
Bei den Texten tu‘ ich mich schwer; meiner Langspielplatte lag kein Textblatt bei, und so bin ich auf meine Englischkenntnisse angewiesen. Die Band verbreitet politische Inhalte, sie meint das sehr ernst, aber diese Inhalte werden nicht in Form von Parolen, sondern in teilweise komplexen Zeilen vermittelt.
Ich mag die Idles, ich habe nun schon einiges von ihnen gehört. Mir gefällt die Band vor allem an den Stellen, wo sie recht knorrig wirkt. Aber man braucht mit dieser Platte echt ein wenig Geduld …
1 Kommentar:
Die Idles stellen ihre Platten bei Bandcamp ein; hier kann man sich die »Ultra Mono« anhören und auch herunterladen:
https://idlesband.bandcamp.com/album/ultra-mono
Zu »Ultra Mono« von den Idles gibt es bei der Wikipedia sogar einen eigenen Artikel, der ein bisschen zu den Hintergründen erzählt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ultra_Mono
»War« ist von den Idles, es stammt von der Platte »Ultra Mono«, und hier gibt es ein Video dazu anzugucken:
https://www.youtube.com/watch?v=BLcM3fq6Quk
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