Ich erinnere mich noch gut an die »Schlecker«-Zeit: Vor allem in Gegenden, aus denen sich normale Supermärkte und Einzelhandelsgeschäfte zurückgezogen hatten, breitete sich »Schlecker« aus. Es gab Stadtviertel und Dörfer, in denen der »Schlecker«-Markt die einzige Möglichkeit für die Menschen war, etwas einzukaufen. Das fand ich durchaus positiv.
Erkauft wurde das Ganze bekannterweise durch eine brachiale Ausbeutung der Leute, die in den Märkten arbeiteten. Meist handelte es sich um Frauen, die mies bezahlt wurden und rund um die Uhr zu tun hatten; weil sie oft allein waren, konnten sie nicht aufs Klo gehen oder eine Pause einlegen.
Dass die »Schlecker«-Kette vor gut zehn Jahren in die Pleite rauschte, war nur konsequent. Um die sogenannten Schlecker-Frauen – was für ein Ausdruck! – tat es mir leid; viele von ihnen wurden danach arbeitslos und ein Fall für die Hartz-IV-Industrie.
Und jetzt soll »Schlecker« wiederkommen. Braucht das wirklich jemand? Ist neben »DM« und »Rossmann« wirklich noch Platz für eine weitere Drogeriemarkt-Kette? Ich kann es mir kaum vorstellen. Seltsame Zeiten ...
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