24 Januar 2022

Die Friedensboten von Freudenstadt

Eine Verwandte aus meinem Geburtsort erzählte mir davon, und ich konnte es nicht glauben. In Freudenstadt sind sogenannte Friedensboten unterwegs, die zu Coronaleugner-Aufmärschen aufrufen. Im Dezember – kurz vor Weihnachten – demonstrierten sie in Baiersbronn (bekannt als Kur- und Wintersportgemeinde) vor einer Praxisgemeinschaft. Dort werden Menschen geimpft, was nicht ungewöhnlich ist; der Protest richtete sich aber gegen die Tatsache, dass auch Kinder geimpft werden.

Bei Kindern höre der Spaß auf, zitierte der »Schwarzwälder Bote« einen der angeblichen Friedensboten, die sich zu Lichtspaziergängen versammeln. Es kam zu der Demonstration, es wurden Drohungen ausgestoßen – das komplette Programm offenbar. Mittlerweile wehren sich die Ärzte; sie haben gegen viele Beteiligte dieses Aufmarsches Anzeigen erstattet.

Ich verstehe diese Leute nicht. Wenn sie sich – weil sie erwachsen sind und sich im Glauben höherer Weisheit befinden – nicht impfen lassen wollen, ist das ihre Entscheidung. Ich finde diese Entscheidung falsch, aber sie können sie treffen, wenn sie wollen. Aber warum sie Ärzte bedrohen, die ihre Pflicht tun, erschließt sich mir nicht.

(Schon klar: In ihren Augen begehen diese Ärzte ein fürchterliches Verbrechen, und dagegen muss man etwas tun. Aber das ist trotzdem nicht so richtig verständlich für mich.)

1 Kommentar:

Jan hat gesagt…

Das Auftreten dieser Menschen erinnert mich an den Aberglauben des Mittelalters…