Dieser Tage sprach ich mit jemanden, der in der Comic-Branche sein Geld verdient. Wie er mir erzählte, habe er im vergangenen Jahr sehr ordentliche Verkaufszahlen verzeichnet. Das Geschäft laufe gut, Comics seien ein positives Thema im Buchhandel. In Zeiten, in denen sonst viel gejammert wird, höre ich so etwas ja gern.
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift »buchreport.express« werden dazu aktuellen Zahlen geliefert, die ich gern glauben will. Comics zählen im Buchhandel zur Belletristik und werden dort mitgezählt. Insgesamt hat sich der Bereich Belletristik im Jahr 2021 ganz gut behaupten können.
Im Schnitt hat die Belletristik um sechs Prozent zugelegt (auch deshalb, weil schlicht die Preise gestiegen sind), der Bereich Science Fiction und Fantasy übrigens sogar um neun Prozent. Das ist respektabel, wenn man bedenkt, dass die Science Fiction derzeit kein Boom-Thema ist, dass viele Science-Fiction-Titel eher als Krimi oder allgemeiner Roman veröffentlicht werden oder dass die Fantasy häufig beim Jugendbuch gelistet wird.
Der gesamte Comic-Bereich hat nach dieser Statistik allerdings um sage und schreibe 58 Prozent zugelegt. Schlüsselt man nach Manga und Comic allgemein aus, sieht es immer noch spannend aus: Die Mangas haben ein Plus von 75, die allgemeinen Comics ein Plus von 30 Prozent. Bei den Mangas vermuten die Experten den werblichen Effekt durch viele neue Anime-Serien, bei den Comics sind sicher Bestseller wie »Asterix« von großer Bedeutung.
Klar kann man eine solche Statistik kritisieren. Wie werden Amazon und Co. dazu im Vergleich gerechnet; werden Verkäufe im Kaufhaus mitgezählt oder nicht? Aber insgesamt halte ich das für eine positive Entwicklung; der Comic scheint in Deutschland langsam einen stärkeren Stellenwert zu bekommen.
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