25 Januar 2022

Schöner Kindercomic mit traurigem Hintergrund

Das fünfunddreißigste Album der »Schlümpfe« enthält ein klassisches Abenteuer der kleinen blauen Wesen – dazu gleich mehr –, aber auch eine traurige Geschichte. Der Zeichner Pascal Garray, Jahrgang 1965, der jahrelang für die Serie tätig gewesen war und noch unter dem Erfinder der Serie gearbeitet hatte, starb im Januar 2017.

Das Album enthält einen schönen Nachruf auf den Künstler sowie mehrere Seiten, die zeigen, wie aus anfänglichen Skizzen irgendwann gelungene Comic-Seiten werden. Ich fand, das war eine schöne Geste, die zeigt, dass die »Schlümpfe« als Serie längst ein Projekt sind, das die Generationen überdauert – und dass man an die jeweiligen Künstler auch erinnert.

Die Geschichte selbst ist gelungen; noch einmal zeigt sich, wie gut Garray sich in die Welt einfügte, die Peyo – sein gefeiertes Vorbild – in den 60er-Jahren erschaffen hatte. Die Zeichnungen sind akkurat und einfach zugleich; sie sprechen nach wie vor Kinder an und erfreuen die Erwachsenen. Die fabelhafte Welt der Pilzhäuser, des Zauberers, der lustigen Schlümpfe und ihres Waldes – das alles konnte Garray wunderbar in Bildern einfangen.

Da stört es dann auch kaum, dass die Geschichte manchmal einen arg pädagogischen Zeigefinger hebt. Erfunden wurde sie von Alain Jost, der die Grundlagen lieferte und die Texte schrieb, sowie Thierry Culliford, dem Sohn des großen Peyo. In »Die Schlümpfe und die lila Bohnen« geht es um gesunde Ernährung und um Bildung; das ist durchaus nett erzählt.

Zur eigentlichen Story nur so viel: Bei den Schlümpfen werden spezielle Bohnen eingeführt, die allen gut schmecken. Doch bald essen die kleinen Schlümpfe nur noch diese Bohnen, und das bringt allerlei Probleme mit sich. Anders gesagt: Es geht um falsche Ernährung und ihre Folgen – das ist dann doch ein wenig arg pädagogisch für meinen Geschmack.

Wenn man das aber ignoriert, bleibt trotzdem eine gelungene Geschichte. Ich mag die klassischen »Schlumpf«-Abenteuer am liebsten, finde aber, dass die neue Zeit genügend schöne Geschichten aufzuweisen hat. Das Album 35 gehört wegen des traurigen Hintergrunds irgendwie dazu …

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages steht auch zum Band 35 der »Schlümpfe« eine kleine Leseprobe zur Verfügung.

Hier:
https://www.splitter-verlag.de/die-schlumpfe-bd-35.html