18 Januar 2022

Packende Mischung aus Historie und Phantastik

Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg neigt sich dem Ende zu. Versprengte britische Truppen terrorisieren in abgelegenen Gegenden der Vereinigten Staaten vielleicht noch ein abgelegenes Dorf, ansonsten ist Ruhe eingekehrt. Als der US-Captain Ulysses McHendricks erfährt, dass seine Heimatgemeinde von Briten besetzt worden ist, entschließt er sich zu einem riskanten Rettungsmanöver.

So beginnt die Comic-Serie »Ulysses 1781«: angelegt wie ein gewalttätig-historisches Abenteuer, das in den Wäldern von Neuengland spielt. Doch schnell scheint sich die Serie in Richtung Phantastik zu entwickeln ...

Hierzulande hat der Splitter-Verlag die ersten zwei Bände der Serie veröffentlicht, als schöne Hardcover-Bände, wie sich das gehört. Sie bilden den ersten Zyklus, tragen die Titel »Der Zyklop 1« und »Der Zyklop 2« und sind damit offenbar der Auftakt zu einer großen und auch ziemlich hart erzählten Odyssee.

Ulysses und seine Leute wollen sich mit einem Schiff, das sie auf Rädern transportieren, quer durch die Wälder schlagen, um einen Fluss zu erreichen. Von dort aus wollen sie den Briten in den Rücken fallen. Unterwegs werden sie von Irokesen angegriffen, es kommt zu heftigen Kämpfen. Doch als sie eine Schlucht durchqueren wollen, treffen sie auf einen viel schlimmeren Gegner.

Dieser erweist sich als sogenannter Wendigo: ein riesenhafter Indianer, eigentlich ein monströses Wesen, das praktisch nicht zu töten ist. Während der Wendigo die amerikanischen Truppen reduziert, erährt Ulysses mehr über die Vergangenheit des Tales. Und bereitet sich auf den Endkampf vor ...

»Ulysses 1781« ist eine spannend gemachte, mitreißend erzählte Geschichte. Xavier Dorison weiß, wie es geht; der Autor hat schon viele Comics geschrieben. Seine Charaktere sind klar, seine Erzählung eines düsteren Kampfes recht brachial. Ich bin sehr gespannt, wie er seine Western-Version des klassischen Odysseus-Mythos weiter erzählen wird.

Eric Hérenguel ist ebenfalls kein Unbekannter. Seine Bilder sind drastisch, sie wirken stets sehr realistisch, sowohl bei der Action als auch bei Dialogen, bei den eindrucksvollen Landschaften und dem monströsen Wendigo.

Der erste Zweiteiler von »Ulysses 1781« ist sehr spannend gemacht, er steigert die Neugierde auf eventuelle Fortsetzungen. Wer Action und Phantastik mag und sich von manchmal derber Realitätsnähe nicht zu sehr schrecken lässt, sollte auf jeden Fall die Leseprobe auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages anschauen.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Zur Leseprobe von »Ulysses 1781« verweise ich auf die Internet-Seite des Splitter-Verlages, wo es auch einige weitere Informationen gibt:

https://www.splitter-verlag.de/ulysses-1781-bd-1-der-zyklop.html