Ein wenig unschlüssig wartete ich im Eingangsbereich des Supermarktes. Leute standen an den Kassen an, Musik dudelte aus Lautsprechern, alles kam mir groß und unübersichtlich vor.
Ein großer Typ mit Schnauzer und langem weißem Kittel eilte auf mich zu. »Kann man Ihnen helfen?«
Ich stellte mich vor und sagte, ich hätte angerufen. »Ich wollte fragen, ob Sie einen Job für mich haben.«
»Müssen Sie nicht in die Schule?«
Im Frühjahr 1981 wirkte ich recht jung, dabei war ich bereits 16. Ich schilderte dem Mann, der mir deutlich älter vorkam, aber noch keine 25 war, mein Problem: »Ich hab meine Lehre geschmissen, und jetzt brauche ich 'nen Job. Auf die Berufsschule gehe ich bis zum Ende des Schuljahres weiterhin.«
»Das heißt, Sie können jede Woche vier Tage arbeiten.« Als ich nickte, fragte er: »Und wann können Sie anfangen?«
»Theoretisch gleich.«
»Sehr gut.« Er rieb sich die Hände. »Dann gehen Sie hier ums Gebäude rum. Hinten, bei der Tankstelle und bei der Lagerrampe ist der Herr Bieger. Bei dem melden Sie sich und sagen ihm, Sie seien fürs Leergutlager da.« Er machte eine wegwerfende Geste. »Um die Formalitäten kümmern wir uns später. Wenn Sie wollen, haben Sie den Job sofort.«
Ich nickte, bedankte mich und machte mich auf den Weg. Die Sonne knallte auf mich herunter. An der Lagerrampe saß ein blonder Typ auf dem Gabelstapler, den er in den Schatten gefahren hatte, und rauchte eine Zigarette; er war höchstens ein Jahr älter als ich. Erwartungsvoll sah er mir entgegen.
»Einen Herrn Bieger such' ich«, sagte ich, ohne zu grüßen.
Der Typ lachte. »Das bin ich.« Er sah wohl, dass ich das nicht gleich kapierte. »Bei uns ist es üblich, dass man die Nachnamen nennt und sich vielleicht trotzdem duzt. An der Kasse also gern mal ›Frau Maier‹ und trotzdem duzen. Ich bin der Jörg.«
»Ich soll mich hier melden. Wegen einem Leergutlager oder so.«
Er lachte. »Da bist du bei mir richtig.« Er sprang von seinem Stapler herunter und reichte mir die Hand. »Kannst du mit dem Ding hier umgehen?«
Ich schüttelte den Kopf.
Es wurde ein spannender Nachmittag. Ich lernte, ein wenig mit dem Stapler zu fahren. Der Herr Bieger und ich transportieren Paletten mit Bier und Milch, zwei Jugendliche im Lager eines Supermarktes. Es wurde eine spannende Zeit …
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