Bei meinen Afrikareisen habe ich die Elfenbeinküste nie besucht. Ich war in Nachbarländern wie Burkina Faso und Ghana, aber die Elfenbeinküste habe ich irgendwie »übersehen«. Umso verwirrender – na ja, eigentlich nicht – fand ich dann die Mail, die dieser Tage bei mir eingetroffen ist. Normalerweise werden solche Mails aus Nigeria verschickt.
Eine Frau, die sich selbst als »22 Jahre altes Waisenmädchen« bezeichnete, schrieb mich an. Sie habe zehneinhalb Millionen Dollar, die ihr Vater auf »einer der besten Banken hier in Abidjan auf ein Festgeldkonto eingezahlt« habe. Wenn ich bereit wäre, »uneingeschränkt« mit ihr zusammenzuarbeiten, könnte ich zwanzig Prozent der Kohle für mich kassieren.
Das klingt nach einem guten Geschäft. Die Mail war auch ziemlich fehlerfrei formuliert. Das fand ich dann schon extrem (!!!) ansprechend. Und fast wäre ich auf das unfassbar tolle Angebot eingegangen. Aber als sie davon schrieb, »den Fonds in Ihre Grafschaft zu investieren«, wurde ich doch ein wenig misstrauisch. Womöglich ist die junge Frau dann doch kein »Waisenmädchen«?
Ernsthaft: Ich bin immer wieder verblüfft, dass solche Tricks nach wie vor versucht werden. Die 90er- und die Nuller-Jahre sollten langsam durch sein, dachte ich bislang …
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