Die Nachricht hörte ich heute morgen im Radio: Der italienische Schriftsteller Andrea Camilleri ist gestorben, er wurde 93 Jahre alt. Ich habe viele Bücher von ihm gelesen, auch einige Kurzgeschichten, und ich mochte sein Werk sehr. Deshalb war ich traurig über seinen Tod.
Camilleri wurde vor allem durch die Krimis bekannt, in denen sein Commissario Montalbano in einer Kleinstadt auf Sizilien ermittelt. Aus der Montalbano-Reihe, die bei Lübbe erscheint, habe ich gut ein Dutzend Bücher gelesen. Auch wenn sich viel wiederholt – man kennt irgendwann die Macken der einzelnen Charaktere in- und auswendig –, ist es eine gelungene Reihe: mal durchaus witzig, dann wieder politisch extrem ernsthaft.
Lieber las ich die historischen und politischen Romane, die beispielsweise bei Wagenbach veröffentlicht werden, aber auch in anderen Verlagen. In ihnen spießte Camilleri das Leben auf Sizilien in satirischer Weise auf, zeigte historische Verwicklungen und aktuelle politisch-gesellschaftliche Verwerfungen. Immer wieder kritisierte der Autor in seinen Büchern die aktuelle Politik seiner Heimat.
Ich bin sicher, er wird Italien vor allem wegen seiner politischen Aussagen fehlen. Ich werde mal sehen, welche Romane ich noch nicht von im kenne, und bei Gelegenheit wieder einen durchschmökern. In Erinnerung an einen lesenswerten Schriftsteller!
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