Als ich am Donnerstagabend, 11. Juli 2019, das »Zeltival«-Gelände in Karlsruhe erreichte, sah das Wetter ein wenig regnerisch aus. In der Tat sollte es im Verlauf des Abends ab und zu nieseln. Das tat der guten Laune der Besucher aber keinen Abbruch: Es waren Leute anwesend, die ich aus der »Alten Hackerei« und von Punk-Konzerten her kannte, dazu viele spanisch sprechende Menschen, insgesamt eine bunte Mischung aus Jung und Alt, »szenig« und »normal«.
Als erste Band traten die Kumbia Queers aus Argentinien auf die Bühne: fünf junge Frauen und ein junger Mann, der sich stark im Hintergrund aufhielt. Die Band hatte vor vielen Jahren mit Punkrock angefangen, spielte jetzt aber ihre spezielle Art des südamerikanischen Cumbia-Sounds: durchaus knallig, manchmal schepperig, vor allem dann schräg, wenn die Orgel ihre quäkenden Töne ins Publikum abfeuerte.
Es wurde viel getanzt, die schnelle Show auf der Bühne sprang auf das Publikum über. Bei der schnellen Cumbia-Version des Dead-Kennedys-Knallers »California Ueber Alles« wirkten aber vor allem die älteren Konzertbesucher ein wenig überfordert. Zum Ausgleich lieferte die Band noch eine skurrile Cumbia-Version von »La Isla Bonita« von Madonna. Die Mischung war schräg, die Stimmung großartig; mir machte das sehr viel Spaß.
Weniger punkig, dafür mit wesentlich mehr modischem Stilbewusstsein traten dann La Yegros auf die Bühne. Eine Sängerin und drei Begleitmusiker lieferten eine etwas ernsthafter wirkende Cumbia-Version. Die Stücke gefielen mir auch, aber die knallige Energie der vorherigen Band brachten La Yegros nicht herüber.
Der Einsatz eines Akkordeons oder eine Percussion-Einlage mit allen Musikern sorgte für gute Laune; die Stimmung im Saal war hier auch sehr hoch. Es wurde weniger gehüpft und mehr getanzt, die Band lieferte schon einen Kontrast. Trotzdem: zwei interessante Bands aus Argentinien, die gute Laune verbreiteten!
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