16 Juli 2019

Der Hexenwürger von Blackmoore

Dass ich ein klammheimlicher Fan der »John Sinclair«-Hörspiele bin, habe ich schon oft genug ausgeplaudert und gebeichtet. Bei der Hörspielfolge 101 war's mir zeitweise doch zu derb; ich hörte »Der Hexenwürger von Blackmoore« zwar bis zum Ende an, fand das Ganze aber zu brutal und gewaltpornografisch.

Klar, wenn es um die Hexenprozesse geht und die Auswirkungen auf die heutige Zeit – bei »John Sinclair« tauchen natürlich heutzutage allerlei »echte« Hexen auf –, kann man schon mal derb erzählen. Folter und Pein waren durchaus üblich, wenn es darum ging, angebliche Hexen zu verfolgen.

Dieses Hörspiel scheint sich an der Qual aber geradezu zu weiden. Es geht mit Folter, Tod und Geschrei los und setzt sich dann auch so fort. Frauen werden entführt und gequält, sie leiden fürchterlich.

Da stellt sich dann schon die Frage, ob man Grausamkeiten so ausführlich präsentieren muss. Klar, es ist »Horror«, von daher passt es zu einem Gruselhörspiel; aber mir war's schlicht zu viel des realistischen Schreckens.

Seien wir mal positiv: Immerhin kommt das Hörspiel mit der Nummer 101 – der erste Teil eines Zweiteilers – mal ohne monströse Höllenfürsten, Vampirkaiser und andere Überwesen aus. Es überführt einen Heftroman aus dem Jahr 1983 in ein modernes Hörspiel; da müssen natürlich die Handlungselemente von damals vorkommen. Und wahrscheinlich war's damals eben so brutal.

Aber ich bin da offenbar ein Weichei. So gut das Hörspiel gemacht ist, zu derb kam es mir vor. Wer allerdings auf Splatterfilme und Deathmetal steht, könnte genau deshalb dieses Hörspiel mögen ... Die Zusammenhänge mit dem restlichen »John Sinclair«-Universum sind so gehalten, dass man sie gut verstehen kann.

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