An diesem Wochenende allerdings schnappte ich mir dann doch mein Rad und fuhr in Richtung Festgelände, stellte es einige hundert Meter vom Eingang entfernt ab, wurde durchgewinkt – weil ich keine Tasche dabei hatte – und war um 21 Uhr auf dem Gelände. Dort steuerte ich direkt die Feldbühne an. Es war Freitagabend, 19. Juli, und ich wollte mir einmal wieder Fjørt ansehen.

Anfangs waren vielleicht tausend Personen vor der Bühne versammelt, es wurden dann immer mehr. Ein Kreis bildete sich, in dem ein harmloser Hüpf-Pogo ausgetragen wurde. Harmlos ist hier positiv gemeint – bei der Musik hätten schließlich einige Violent-Dance-Pappnasen dabei sein können. Aber so sprangen auch junge Frauen durch den Mob, die nicht gleich von einer Windmühle zur Seite gewischt wurden.
Während es langsam dunkel wurde, feuerten Fjørt ein Stück nach dem anderen ab; die politischen Aussagen waren nach wie vor klar. Am Ende bedankte sich die Band mehrfach bei dem Publikum, das deutlich größer geworden war.
Ob's nun 2000 oder 3000 Leute waren, konnte ich nicht beurteilen. Es war eh relativ: Am Hügel und vor der Hauptbühne dürften sich zu diesem Zeitpunkt 40.000 oder 50.000 Leute aufgehalten haben.
Danach hatte ich das Brausen und Summen der Boxen im Kopf, ein Grinsen war in meinem Gesicht geradezu festgetackert. Als ich durch die warme Nacht nach Hause radelte, war ich sicher, dass sich dieser kurze Trip zum »Fest« absolut gelohnt hatte. Hoffentlich auch für die Band.
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