Ich mag Anti-Flag, seit ich ihre ersten Stücke gehört habe. Die amerikanische Band hat sich von ihren durchaus rumpeligen Anfängen weit entfernt, und ich finde sie immer noch gut. Das belegt die Platte »2020 Vision«, die im Jahr 2020 bereits herauskam, die ich mir aber immer wieder aufs Neue anhöre. Die elf Stücke gehen hervorragend in die Beine und ins Ohr.
Sagen wir so: Wer mit einem Zitat von Donald Trump anfängt, sagt auch gleich, in welche Richtung es geht. Die Band äußert sich auf dieser Platte wieder klar gegen Rassismus, christliche Nationalisten und eine bescheuerte Politik sowie für den Widerstand, den man als Punkrocker dagegen aufbringt. Mit dieser Art von Revolutionsmusik macht die Band natürlich ihr Geld, was immer ein wenig seltsam wirkt – aber für mich wirkt es nach wie vor authentisch.
Die Musik ist immer ein hymnischer Punkrock, der streckenweise überproduziert worden ist, aber immer dynamisch rüberkommt. Mache Stücke beginnen ruhig, mit Gitarrengeklimper und bravem Gesinge, bevor sie in schmissige Melodien wechseln. Bei anderen Stücken ist die Band schon in Richtung Hardcore unterwegs, da wird auch mal gebrüllt, während der Sound sehr aggressiv wird. Aber mehrheitlich herrschen Melodien vor, bei denen ich unweigerlich damit anfange, mich zu bewegen.
Anti-Flag machen mit »2020 Vision« auf jeden Fall ihre Art von Punkrock für ein neues Jahrzehnt. Das kann nicht jedem gefallen – und manche werden diese Musik als Kommerz-Punk betrachten –, aber ich finde die Platte stark.
1 Kommentar:
Zu »2020 Vision«, dem Stück der von mir besprochenen Platte, hat die Band ANTI-FLAG ein bewusst zynisches Video produziert. Man kann es sich unter anderem bei YouTube anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=Gjh-wXOHgzA
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