Der Autor John Sladek wurde mir in den 80er-Jahren durch seine »Roderick«-Romane bekannt, in denen er von einem Roboter erzählte, der bei einer menschlichen Familie aufwächst und glaubt, selbst ein Mensch zu sein. Weil mir das so gut gefiel, kaufte ich mir in der Mitte der 80er-Jahre den Roman »Unsichtbares Grün«, den ich damals sehr mochte. Dieser Tage fischte ich ihn aus dem Regal und las ihn nach all den Jahrzehnten wieder.
Das Werk hat einen angenehmen Umfang, es sind keine 200 Seiten – okay, heute würde man es auf 320 Seiten mindestens aufblähen –, und es liest sich nach wie vor sehr gut. Die Übersetzung von Thomas Schlück, der den 1974 verfassten Roman ins Deutsche übertragen hatte, trägt sicher dazu bei, dass ich bei der neuen Lektüre viel Freude hatte.
Hauptperson des Romans ist ein spleeniger Detektiv namens Thackeray Phin, ein Amerikaner, der in England ermittelt und unter anderem durch seine schrille Kleidung auffällt. Er tritt in Kontakt zu den Angehörigen eines Krimi-Klubs, die sich selbst als die »Spürnasen« bezeichnen – genau in der Zeit kommt es nacheinander zu mehreren Morden.
Schon klar: Der Täter kann nur einer aus dem Kreis der potenziellen Opfer sein. Aber wie können die Morde geschehen? Entweder sterben die Opfer in einem verschlossenen Raum, oder jeder der anderen hat ein sicheres Alibi. Ein verwickelter Fall mit amüsanten Verwicklungen läuft so vor dem staunenden Auge der Leser ab …
John Sladek liefert einen Roman mit vielen Komplikationen, in dem ein skurriler Detektiv auf seine Weise ermittelt. Die Fälle sind trickreich und trotzdem in sich logisch, die Handlung verläuft in Windungen und ist stets unterhaltsam. Mir machte die erneute Lektüre richtig viel Spaß. Ein gelungener Roman, ein Krimi für Leute, die auch mal gern bei der Lektüre schmunzeln.
Nur schade, dass John Sladek heutzutage offensichtlich ganz schön in Vergessenheit geraten ist. Ich bin sicher, dass es da noch einiges zu entdecken gäbe …
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen