Ging ich vom Hotel in aller Gemütsruhe am Strand entlang, kam ich nach wenigen hundert Metern nach Alcala, einem etwas größeren Dorf, das an seiner Durchgangsstraße von einem unglaublichen Verkehr und von den zahlreichen »Segnungen« des Tourismus beglückt wurde. Hielt ich mich aber von der Hauptstraße einerseits und der Uferpromenade andererseits fern, kam ich zu einem kleinen Dorfplatz.
An einigen Tagen wartete dort ein Markt, der nicht nur von den Einheimischen benutzt wurde, auf sein Publikum. Es gab einen Stand mit Klamotten sowie einige andere Stände; unter den großen Bäumen des Platzes konnte man es dabei gut aushalten. Ich bekam nicht heraus, zu welchen Zeiten der Markt aufgebaut wurde, aber so sehr interessierte es mich nicht.
Wenn mir der Trubel in dem Hotel zu stark wurde, spazierte ich die paar hundert Meter hinüber nach Alcala und setzte mich an einen der Tische vor der Carlos-Bar. Das Essen sah nicht so vertrauenserweckend aus, vor allem Tapas mit extrem viel Öl wurden angeboten. Aber ich bestellte mir schlichtweg einen Kaffee, ein starkes Getränk, das ich ungesüßt schlürfte und das einem den Schweiß aus den Poren trieb. Dann saß ich da, trank einen Kaffee oder auch zwei, danach eine Limonade, und sah dem gemütlichen Treiben unter den Bäumen und am Rand des Platzes zu.
Jeden Tag nahm ich mir vor, auch mal abends zu der Bar zu gehen und einen Wein oder ein Bier zu trinken. Aber letztlich tat ich dann doch das, was die anderen Touristen auch taten: Nach dem Abendessen ging ich höchstens noch vollgefressen an die Hotelbar.
Alcala auf der Insel Teneriffa ist sicher kein Ort, den man kennen muss und an den man zu reisen hat, wenn man irgendwie mitreden möchte. Die kleinen Bars empfand ich auch nicht als wirklich wichtig. Aber gelegentlich denke ich sehnsüchtig an einen Kaffee an der Bar in Alcala.
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