Es ist lange her, seit wir einmal bei einem »Keschdefescht« in der Pfalz waren. Heute entschieden wir uns spontan dazu, die Arbeit liegenzulassen und in die Pfalz zu fahren. In Hauenstein war nämlich Keschdemarkt. Die Sonne schien ab und zu, es war kühl und trocken – also fuhren wir in den Pfälzer Wald.
Und wer jetzt nicht weiß, wovon ich erzähle: Keschde sind Kastanien, also solche, die man isst und die man zu allerlei anderen Produkten verarbeiten kann. Likör und Nudeln, Suppe und Gin, Kuchen und Flammkuchen – es gibt nur wenige Essen, bei denen man keine Kastanien einsetzen kann.
Wir bummelten über den übersichtlichen Markt und durch den Ort, ein wenig durch die Hügel der Umgebung. Wir aßen Kastanien, die richtig heiß waren, und kauften allerlei Kram ein, wir probierten Gin, der im Abgang total lecker nach Kastanie schmeckte, und ließen uns die Dialekte der Region – Pfalz, Saarland, Elsass … – um die Ohren hauen.
Die Drei-G-Regel wurde konsequent umgesetzt; das fand ich erholsam und angenehm. Wer wollte, konnte sich vor Ort für zwölf Euro testen lassen; das fand ich auch nicht zu teuer. Und weil an der frischen Luft genug Platz für alle war, konnte man die meiste Zeit ohne Maske flanieren. Wie früher also …
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