Wann es gewissermaßen Mode wurde, räudigen Deutschpunk mit wüsten Texten und schrabbeligem Sound zu machen, obwohl man eigentlich viel schlauer war – oder sich zumindest so fühlte –, weiß ich gar nicht. Manchmal bin ich mir auch nicht so sicher, ob ich die neuen Asselpunk-Bands, die in den Zehner-Jahren überall aus dem Boden sprossen, wirklich gut finden soll.
Verarschen die nicht letztlich das, was ich früher ernsthaft gut gefunden habe? Ist das manchmal nicht so etwas wie ein Studenten-Ulk?
Egal: Kackschlacht sind, soweit ich das weiß, aus Braunschweig und sind zwei Brüder, die Spaß daran haben, rotzigen Deutschpunk mit knalligen Texten zu spielen. 2012 veröffentlichte man ein erstes Demo, das 2013 auch als Vinylscheibe herausgebracht wurde. Bei diesem Bandnamen und vor allem auch bei diesem Cover musste ich mir das Ding natürlich kaufen.
Neun Stücke sind auf der EP enthalten, allesamt rasant und knackig, manchmal keine halbe Minute lang. Mit zweieinhalb Minuten ist »Deutschland« fast ein episch langes Lied, während die Band für »Ich hau dir aufs Maul« keine dreißig Sekunden benötigt. Angesichts der eindeutigen Aussagen und dem rasenden Pogo-Geprügel überrascht mich das nicht.
Alles in allem eine knallige Punk-Platte. Wie ernst oder witzig das gemeint ist, bleibt da doch zweitrangig.
1 Kommentar:
Wer sich von der akustischen Qualität der Band KACKSCHLACHT überzeugen möchte, solle sich bei Bandcamp umschauen. Dort gibt’s unter anderem das von mir besprochene Demo zum Anhören und Herunterladen:
https://kackschlacht.bandcamp.com/album/kackschlacht-demo-2012
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