Ich sah Bad Religion zweimal live: einmal bei ihrer ersten Tour durch Deutschland, das zweite Mal bei ihrer zweiten Tour. Beide Konzerte waren großartig, das erste Konzert in der knallvollen »Beat Baracke« in Leonberg werde ich allerdings nie vergessen. Und die Platte »Suffer«, mit der die Band 1989 tourte, war großartig – treibender Rhythmus, schnelle Lieder, tolle Melodien.
Kaum ein Jahr später kam die »No Control« heraus, die ich dieser Tage mal wieder anhörte und die ich immer noch richtig klasse finde. 1989 wurde so etwas gern als »Hardcore« bezeichnet, in meinen Ohren ist das schlicht schneller und melodischer Punkrock. Aber 1989 war die Szene in Deutschland derart zerstritten, dass ich das heute kaum noch nachvollziehen kann.
Mit »No Control« setzte die Band das fort, was sie mit »Suffer« angefangen hatte. Die frühe Phase der Band, die ich ja erst nach diesen zwei Platten bewusst wahrnahm, hatte damit nicht mehr viel zu tun. Was früher schrubbiger Hardcore war, wich endgültig einer melodischen und sehr dynamischen Richtung. Die Stücke auf der »No Control« haben allesamt Tempo, sie sind in sich stimmig, und es gibt keinen einzigen Füller.
Da wird nicht herumgejammert, es gibt keine Soli und kein Metal-Gewichse; die Band konzentriert sich auf das, was sie am besten kann: gute Texte und schnelle Melodien in Stücke packen, die einen automatisch zum Wackeln und dann zum Hüpfen bringen. Alles was später in Sachen Melodie-Punk oder Melodycore kam, musste sich an diesen zwei Platten von Bad Religion messen.
2 Kommentare:
Wer sich die »No Control« anhören mag, kann dies auch via YouTube tun. Unter anderem steht diese Platte von Bad Religion hier zur Verfügung:
https://www.youtube.com/watch?v=cw20RX_SU9s
Ob das Punk oder HC ist, wüsste ich jetzt auch nicht genau zu sagen. Aber diese beiden Platten waren damals und sind es heute noch 2 absolute Hämmer, jedes einzelne Lied ein Hit. Diese Harmonien.....
2 Geniesstreiche.
Alle späteren BR Platten kommen da nicht ansatzweise dran und sind meist belanglos.
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