30 September 2022

Radfahren im Jahr 2022

Ich übe, wie man so schön sagt, eine sitzende Tätigkeit aus. Anders gesagt: Ich hocke den ganzen Tag über auf meinem Hintern, starre auf einen Bildschirm und tippe auf einer Tastatur herum. Ab und zu stehe ich auf, gehe ins Nachbarzimmer oder stelle mich an ein Stehpult. Das ist alles in allem sehr bewegungsarm.

Mein Bewegungsdrang treibt mich auf die Straße und aufs Fahrrad. Bei Regen fahre ich aber nicht gern, und wenn es richtig kalt ist, erlahmt meine Freude am Radeln auch. Das heißt, dass eigentlich nur die Monate April bis September in Frage kommen, und wegen meiner Allergien kann ich eigentlich nie vor Juni mit »richtigen« Touren anfangen.

»Richtig« heißt in meinem Fall: mehr als eine Stunde. Jeder passionierte Radfahrer lächelt da verächtlich – aber ich backe in diesem Fall eben kleine Brötchen. Und 2022 blieben es zumeist kleine Brötchen.

Dabei hatte ich mir echte Pläne gesetzt. Ich wollte bis nach Bad Bergzabern in die Pfalz fahren, bis nach Bad Herrenalb in den Schwarzwald, bis nach Schwenningen und bis nach Baden-Baden – das sind übrigens alles Ziele, die sich in vernünftiger Zeit erreichen lassen.

»Vernünftig« heißt hier wieder: Man ist schon mal vier Stunden unterwegs. Und diese Zeit bekam ich praktisch nie freigeschaufelt, der Zeitdruck bei der Arbeit hielt mich erfolgreich davon ab. Immerhin bekam ich es endlich einmal auf die Reihe, mit dem Rad nach Bad Herrenalb zu fahren – das hatte ich zuletzt 1993 geschafft, als ich aus dem Murgtal hoch- und über Bad Herrenalb wieder vom Berg hinuntergefahren war.

Alle anderen großen Touren – »groß« für meine Verhältnisse – konnte ich mir abschminken. Einige Zweistünder gab’s, viel mehr aber nicht. Ich hoffe auf 2023. Oder ich zwinge mich bei trockenem Wetter auch in der kühlen Jahreszeit auf mein Rad und fahre mehr als nur eine halbe Stunde durch die Gegend ...

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