Jahrelang fand ich es praktisch: Ich fuhr mit meinem Auto aus Karlsruhe hinaus und in Richtung Rastatt. Dabei kam ich an den Einkaufsmöglichkeiten von Mühlburg vorbei, einem Teilort von Karlsruhe. Oft hielt ich an, um noch eine Überweisung zu tätigen oder mir Brezeln bei einem guten Bäcker zu kaufen.
Ich nutzte die sogenannte Brötchentaste: Ich ging zum Parkautomaten, drückte die grüne Taste zweimal und konnte dann eine halbe Stunde lang »für umme« parken. Wer länger als eine halbe Stunde hielt, musste etwas bezahlen. Das führte dazu, dass auf diesen Parkplätzen ein stetiger Wechsel herrschte.
Das ist jetzt anders. Fahre ich morgens oder abends durch diese Straße, ist die Hälfte der Parkplätze leer. Die Brötchentaste wurde abgeschafft, ein Anhalten kostet ab der ersten Sekunde gleich Geld. Spontane Einkäufe werden einem so verleidet.
Klar, ich kann mit dem Rad vorbeifahren; das mache ich auch oft genug: an Tagen, an denen ich früh Feierabend mache oder an denen ich daheim arbeite. Wenn ich aber morgens spontan ein Brötchen oder eine Brezel kaufen möchte, fahre ich zu einem der Supermärkte, wo ich kurz kostenlos parken kann. Möchte ich Bargeld am Bankomaten holen, fahre ich ebenfalls woanders hin. So machen es offenbar viele.
Mir leuchtet der Sinn dieser »Maßnahme« nicht ein. Offensichtlich hat man es erfolgreich geschafft, den parkenden Verkehr drastisch zu reduzieren und den örtlichen Geschäftsleuten so die Spontankäufer zu vergraulen. Wenn ich morgens im Stau – die Straße war früher zwei-, jetzt ist sie einspurig – an den leeren Parkplätzen vorbeirolle, wundere ich mich auf jeden Fall oft genug über die »Maßnahmen« …
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