28 April 2022

Der fünfte Enpunkt

Im Mai 1987 hatte mein Fanzine ENPUNKT noch nicht so richtig seine Form gefunden, was mir egal war. Es bestand aus sehr persönlichen Dingen, und ich verteilte es kostenlos im Freundes- und Bekanntenkreis. Kopiert wurde es während der Arbeitszeit am Firmenkopierer, zusammengelegt und getackert wurde es bei einer Auflage von einigen Dutzend Exemplaren daheim.

Das Titelbild war eher ein Comic von Rudi F. Kanov aus Wien, mit dem ich damals in einem regen Austausch stand. Wir hörten beide gern Musik, wir mochten Science Fiction und Comics, also gab es genügend Themen, über die man sich austauschen konnte. Ein ähnliches Durcheinander herrschte im Heft.

Ich schrieb über Partys, die ich besucht hatte, über die Arbeit im Büro, über Konzerte mit Bands wie den Ärzten, den Spermbirds, den Skeezicks oder Heresy – eine sehr bunte Mischung also. Rezensionen von Fanzines aus allen Bereichen wechselten sich mit Leserbriefen und Briefen an die Leser ab. Kleine Con-Berichte und haufenweise persönlicher Kram, dessen Anspielungen mir teilweise heute nichts mehr sagen, füllen das Heft.

Ich weiß nicht, wie ich es heute finden würde, bekäme ich es in die Hände. Im Abstand von sage und schreibe 35 Jahren finde ich das, was ich damals schrieb, teilweise peinlich, teilweise klasse. Aus dem einen oder anderen Textlein könnte ich sicher heute noch einiges machen; mit dem Abstand von bald drei Dutzend Jahren werden viele Erlebnisse von früher fast zum literarischen Steinbruch. Aber halt auch nur fast …

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