So richtig schlau werde ich aus der Band Dezolat nicht. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum ich die CD »Fassade« der Münchener immer mal wieder hörte, sie dann nicht bis zum Ende brachte und aus dem Player holte, um sie dann später erneut einzulegen. Mittlerweile habe ich sie einige Male durchgehört und traue mir ein halbwegs zutreffendes Urteil zu.
Die Band spielt einen Sound, der an die späten 70er-Jahre erinnert, zumindest am Anfang. Wer mag, kann hier die Postpunk-Schublade aufmachen: Die Stücke sind sehr rhythmisch, orientieren sich weniger an Melodien; teilweise ist der Sound sehr knackig, vorangetrieben durch einen monotonen Bass. Die Gitarre orientiert sich manchmal ebenfalls am Postpunk, klingt aber auch mal nach moderner Popmusik.
Stücke wie »Auf und ab« sind treibend, fast punkig, bei »Ehrlich« wird ein leichter Offbeat eingesetzt, und bei »Geträumt« fühle ich mich an den jammerigen Deutschpop erinnert, der ständig im Radio läuft. Musikalisch kann man das als vielseitig betrachten, oder aber als verwirrend:
Zwischen starken Stücken und großen Langweilern verläuft halt hier die Bandbreite – je nach Geschmack. Wenn ich allerdings bedenke, dass die Band aus nur zwei Menschen besteht, ist das doch wieder respektabel.
Die Band ist allerdings sehr textlastig, und da kann sie durchaus punkten. Die Texte sind sarkastisch und ironisch, sie strotzen vor Wortwitz, sie gefallen mir auch dann, wenn ich die Lieder eher schlaftablettenmäßig finde.
Dezolat verwirren mich echt. Aber vielleicht ist das Absicht. Wer weiß?
(Erschienen ist die Platte bei Ragged Glory Records. Es gibt sie als DC und als Vinylscheibe und natürlich auch digital. Ich habe die schön gestaltete CD, der sogar ein Textheft beiliegt.)
1 Kommentar:
Wer wissen möchte, wie die Platte »fassade« der Band DEZOLAT klingt, gehe einfach auf ihre Bandcamp-Seite; dort kann man sie anhören und auch herunterladen. Hier:
https://dezolat.bandcamp.com/album/fassade
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