Dass man in Sachen Deutschpunk keine große Innovation erwarten kann, weiß ich. Deshalb erwarte ich von einer neuen Band, die sich auch noch Violent Instinct nennt, eher grobmotorischen Punk. Die Band aus Hamburg enttäuscht in dieser Hinsicht nicht ...
Der Deutschpunk, den die vier Männer und die Frau liefern ist ruppig und schlicht; für meine Begriffe klingt mir zu oft eine Prise Hardrock durch. Aber das ist heutzutage modern, das muss ich wohl ertragen. Ob allerdings allen Ernstes so eine schunkelige Ballade nötig war, möchte ich doch anzweifeln.
Textlich gibt man sich Mühe, ein Lebensgefühl rüberzubringen. Man besingt den »way of life« nicht nur einmal, möchte gegenüber den Nazis auf der Straße »keinen Schritt« zurückweichen, erinnert an alte Freunde und schimpft auf die »normalen« Bürger mit ihren Lügen. Das ist nicht gerade neu, klingt aber authentisch und nachvollziehbar.
Richtig gut ist das Stück »Hamburg«, eine echte Ode an die Heimatstadt der Band, bei der auf überzogenen Lokalpatriotismus verzichtet wird. Und natürlich dürfen Lieder nicht fehlen, in denen dem Alkohol gehuldigt wird und man stolz darauf ist, viel Bier zu trinken. Aber warum sollte das 2017 anders sein als 1987?
Wer Deutschpunk mag, sollte zumindest mal reinhören. Mein Gemäkel, dass die Band wenig originell ist, sollte sich niemand zu Herzen nehmen – schiebt’s auf die Tatsache, dass ich alt bin!
2 Kommentare:
Zu ihrer »Hamburg«-Hymne hat die Band VIOLENT INSTINCT ein schönes Video bei YouTube eingestellt, das auch gut Stimmung vermittelt:
https://www.youtube.com/watch?v=8sS16CXK6EU
Die Platten »Bis hierhin lief's noch ganz gut« hat die Band VIOLENT INSTINCT auch auf Bandcamp eingestellt – zum legalen Anhören und Herunterladen. Hier:
https://violentinstinct1.bandcamp.com/releases
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