Als ich 1986 die erste Ausgabe meines Egozines ENPUNKT veröffentlichte, hätte ich mir nicht träumen lassen, welche Folgen das haben würde. Das Egozine beschäftigte sich – das ist der Sinn eines Egozines – mit mir und meiner Weltsicht. Ich schrieb über Science Fiction und Fantasy, über Punkrock und Hardcore, über Comics und Bier, über Politik und Abseitiges.
Das machte ich zwanzig Jahre lang. Zeitweise hatte mein Heft eine Auflage von 700 Exemplaren, zeitweise hatte ich das Gefühl, niemand wolle es mehr lesen. Ich stellte es ein, weil ich keine Lust auf die Verkauferei mehr hatte.
Die zweite Inkarnation begann ab 1995: Ich machte das ENPUNKT-Radio im örtlichen Radiosender Querfunk. Jede Woche saß ich sonntags von 22 bis 23 Uhr im Studio und versuchte, journalistisch einigermaßen korrekt über Punkrock und Hardcore, Oi! und Ska zu berichten. Ab 2005 halfen mir einige Leute, ich machte die Sendung nur noch monatlich. 2017 war damit Schluss; die Freude hatte einfach nachgelassen.
Die dritte Inkarnation war mein Blog. Den ENPUNKT-Blog gibt es seit 2005, anfangs aus einer Laune heraus entstanden. Er ist kein Versuch, journalistisch zu sein, sondern die Fortsetzung meines Egozines.
Die vierte Inkarnation ist dann ENPUNKT bei Twitter. Dieses Medium macht mir immer mehr Spaß, auch wenn es viele Gründe gibt, Twitter abzulehnen. (Die Facebook-Präsenz von ENPUNKT ist nichts anderes als ein Ableger des Blogs. Bei Twitter stehen eigenständige Texte.)
Man muss klar sagen: Es ist immer noch das gleiche. Ich schreibe über Dinge, die mich interessieren, die mich bewegen oder aufregen. Ich freue mich darüber, wenn Leute darauf reagieren. Und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Ich muss damit schließlich nicht mein Geld verdienen ...
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