In den USA erscheinen die neuen »James Bond«-Comics bei Dynamite, zuerst werden sie als Hefte publiziert. Hierzulande kommen sie als schicke Hardcover-Bände beim Splitter-Verlag heraus – übrigens in zwei verschiedenen Ausführungen, eine eher normale zu einem handelsüblichen Preis, und eine ergänzte, die teurer und auf 1007 Exemplare limitiert worden ist. Ich finde ja, dass sich beide lohnen ...
Nachdem ich schon vom ersten Band sehr begeistert war, ging ich mit großem Interesse auf den zweiten los. »Eidolon« ist eine völlig in sich abgeschlossene Story; sie spielt im »James Bond«-Universum, hat aber keine direkte Verbindung zum ersten Band.
Die Geschichte beginnt in Los Angeles, spielt aber allem in London und Umgebung. Eigentlich soll Bond nur eine Geheimdienst-Mitarbeiterin in Los Angeles abholen, aber sehr schnell wird klar, dass eine Reihe von Killern auf der Spur der jungen Frau ist. Diese Killer erweisen sich als aktive oder ehemalige Geheimdienstler.
Doch warum jagen sie eine junge Frau? Wenn Bond mehr herausfinden will, muss er auch zu brutalen Mitteln greifen. Entsprechend derb geht es im weiteren Verlauf der Story zu ...
Warren Ellis als Autor von »Eidolon« zieht alle Register. Es wird geschossen und gekämpft, Bomben explodieren, Genicke werden gebrochen, sogar Folter wird eingesetzt – und ein wenig Sex wird zumindest angedeutet. Die Geschichte ist knallig und richtig spannend, weil man sehr lange nicht weiß, wer eigentlich welche Ziele hat.
Jason Masters setzt die Geschichte in klare Bilder um; die Farbgebung durch Guy Major unterstreicht das auch noch. Die Innenstadt-Szenen in London und Los Angeles wirken sauber recherchiert, die Action-Szenen stecken voller Dynamik, ohne dass es moderne Effekte wie zu viele Speedlines gibt.
Alles in allem ist »Eidolon« echt klasse. Wenn man mal einen spannenden Thriller in Comic-Form lesen möchte, ist man mit dem Band bestens beraten. (Schaut euch die Leseprobe auf der Internet-Seite des Verlages an!). Ich freue mich schon auf den nächsten »James Bond«-Band.
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