Ich hatte ihn seit Jahren aus den Augen verloren und war entsprechend verblüfft, als ich es dieser Tage erst mitbekam: Der Science-Fiction-Fan, Literaturagent, Übersetzer und Herausgeber Uwe Luserke ist bereits am 22. November 2018 verstorben. Dabei hatte ich sowohl privat als auch beruflich einige Male mit ihm zu tun.
In den frühen 80er-Jahren zählte er zu meinen ersten Science-Fiction-Kontakten im Großraum Stuttgart. Er war Mitglied bei den Science-Fiction-Freunden Stuttgart, er war Chefredakteur der semiprofessionellen Zeitschrift »Solaris«, man traf sich bei Cons. Als aus meinem Fanzine SAGITTARIUS dank der engagierten Mithilfe von Günther Freunek und später Achim Reichrath – beide aus Renningen – ein semiprofessionelles Magazin wurde, erwies sich Uwe Luserke als freundlicher »älterer Freund«, der uns kostenlos Bilder von David A. Hardy zur Verfügung stellte.
Mit seiner Hilfe konnten wir in unserem Kleinverlag in der Mitte der 80er-Jahre sogar einen Kunstbildband veröffentlichen. Wenn ich mich düster erinnere, fuhren wir einmal sogar bei ihm vorbei; er wohnte in Gerlingen, in der Nähe von Stuttgart also. Im persönlichen Umgang war er stets kompetent und sympathisch; ein Science-Fiction-Fan mit professioneller Seite.
Nach dem Ende von SAGITTARIUS verlor ich Uwe Luserke aus den Augen. Ich hörte allerlei Gerüchte über ihn, hatte aber nichts mit ihm zu tun. In den späten 90er-Jahren war er für Weltbild als freier Mitarbeiter tätig; hier flossen seine Erfahrungen als Literaturagent, Übersetzer und Herausgeber ein. Und hier arbeiteten wir bei verschiedenen Buchreihen zusammen. Danach hatten wir wieder jahrelang keinen Kontakt mehr; ich dachte auch nicht mehr an ihn.
Uwe Luserke wurde 76 Jahre alt. Ich hätte ihn immer auf jünger geschätzt. In Erinnerung möchte ich ihn als freundlichen Science-Fiction-Experten behalten, von dem ich in den 80er-Jahren einiges lernte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen