04 November 2019

Loving Vincent

Ich bin alles andere als ein Experte für Vincent Van Gogh und das Werk des Künstlers. Mir geht es wahrscheinlich so wie den meisten: Man kennt einige Bilder, man weiß einige Details, vor allem kennt man die gruseligen Dinge. Abgeschnittene Ohren, der Aufenthalt in einer Anstalt, der seltsame Selbstmord und dergleichen … aber als Normalsterblicher weiß ich einfach nicht Bescheid.

Ein wenig skeptisch trat ich also an den Film »Loving Vincent« heran. Dieser kam 2017 heraus und wird hierzulande nur von Sendern wie Arte gezeigt. Wir haben uns die DVD gekauft, und ich bin sicher, dass wir sie noch öfter ansehen werden.

Der Grund: Der Film ist künstlerisch und trotzdem sehr unterhaltsam. Man muss sich darauf einlassen, dass die Machart dieses Films sehr ungewöhnlich ist – dann fasziniert der Streifen aber sehr.

Es ist eine polnische Produktion, an der mehrere Dutzend Künstler beteiligt waren. Der Grund: Man nahm Originalgemälde von Vincent van Gogh, und daraus entstanden bewegte Bilder. Die Schauspieler wurden ebenfalls animiert – aber eben nicht im Zeichentrick-Stil, sondern im Stil eines van-Gogh-Gemäldes. Das klingt seltsam, erklärt sich aber von selbst, wenn man sich den Trailer ansieht. Zahllose Bilder mussten für den Film gemalt werden.

Tatsächlich wird eine spannende Geschichte erzählt. Ein junger Mann stellt Nachforschungen zum Tod des Künstlers an, befragt Bekannte und Freunde des Toten. Dabei kommt er auf eine Reihe von Fragen, die bisher keiner zu stellen wagte: Hat sich van Gogh wirklich umgebracht? War jemand anders für seinen Tod verantwortlich? Und so entsteht aus einem harmlosen Brief eine packende Krimi-Handlung.

»Loving Vincent« ist ein ungewöhnlicher Streifen, der mit vielen Sehgewohnheiten bricht, letztlich aber doch recht konventionell erzählt. Damit kommen auch Durchschnittsfilmegucker wie ich auf ihre Kosten. Lohnt sich!

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Lohnenswert ist der Trailer zu »Loving Vincent«; er verrät einiges über die Machart des gelungenen Filmes. Hier bei YouTube zu sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=7JokbD0M7P0

Weitere Informationen zu »Loving Vincent« und seiner Machart gibt es auf der entsprechenden Internet-Seite:
http://www.lovingvincent-film.de/