Ich bin ein Fan des Superhelden Batman und habe daraus nie ein Geheimnis gemacht. Und es interessiert mich auch aus beruflichem Interesse, wie man in der Kreativ-Etage bei DC Comics versucht, neue Figuren in die Serie einzuführen und bewusst neue Leser anzusprechen. Ein schönes Beispiel wurde im Frühjahr 2019 in deutscher Sprache veröffentlicht: »Batman und Signal« stellt Signal vor, eine jugendliche Figur.
Leider funktioniert das nicht ganz so, wie ich mir das vorstellte. Weil ich die aktuellen Entwicklungen des Superhelden-Kosmos um Batman herum nicht komplett kenne und mir vor allem die zahllosen Verästelungen nicht kaufe, habe ich viele Anspielungen in diesem Comic nicht verstanden. Das könnte auch anderen Lesern außer mir so gehen.
Dadurch wird die Geschichte streckenweise kryptisch. In den USA kam sie in drei Heften heraus – das hierzulande veröffentlichte Paperback enthält diese drei Hefte sowie drei Kurzgeschichten –, die man am Stück lesen sollte und die dann schon kapierbar sind.
Alle Zusammenhänge haben sich mir dennoch nicht erschlossen: Wer ist dieser Signal denn eigentlich, woher kommt er, und mit welchen Leuten steht er in Verbindung? Ständig laufen Leute durchs Bild, von denen ich noch nie gehört habe, die man aber wohl kennen sollte – alles in allem war's für mich nicht einfach.
Gut gezeichnet ist die Geschichte: jung und dynamisch, wie Superhelden-Comics heute eben sind, wenn sie sich an eine jüngere Zielgruppe richten. Manchmal ist mir der Ausdruck der Figuren zu überzogen, aber das gehört ebenfalls dazu. Und wenn man sich darauf einlässt, ist die Geschichte unterhaltsam.
Trotzdem enttäuschte mich das Paperback unterm Strich: Es wirkt frisch und modern, inhaltlich erfordert es aber offenbar ein Detailwissen zum aktuellen Superhelden-Universum bei DC-Comics, das ich einfach nicht leisten kann. Schade.
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