Weil es Mittwochabend war und ich mich eh ein wenig schlapp fühlte, brauchte ich eine Weile, um mich aufzuraffen; dann aber fuhr ich doch in die »Alte Hackerei«. Es war der Mittwoch, 5. Februar, und ich ging von einem eher durchschnittlichen Konzert aus. Doch ich sollte mich gleich mehrfach irren: Das Konzert fing recht zeitig an, weshalb ich die erste Band gleich mal verpasste, und der Konzertraum war brechend voll.
Ich hatte die Band noch nie gesehen, kannte Pisse nur von irgendwelchen Tonträgern her und war entsprechend gespannt. Vom ersten Ton an legte das Quartett auf der Bühne knallig los: Wer mag, kann die Band ja zum Deutschpunk zählen, was nicht so richtig stimmt. Man macht Punk mit deutschen Texten, aber das war es dann schon.
Musikalisch erinnert mich das an die ganz frühen 80er-Jahre, an Bands wie Abwärts – das Ganze wird aber deutlich knalliger und schneller gespielt. Der Synthie und irgendwelche Geräusche werden mit klassischem Punkrock-Instrumentarium vermischt, das wirkt dann gleich mal anders. Dazu kommen der Stakkato-Gesang und recht kurze Ansagen; das sieht minimalistisch aus, funktioniert für mich aber sehr gut.
Nicht nur mir gefiel das, sondern auch dem Publikum. Es waren viele junge Leute da, an diesem Abend schien ich echt der Gesichtsälteste zu sein. Vor der Bühne wurde ein wenig getanzt – vorsichtiger Hüpf-Pogo halt –, viele Leute sangen mit, der Applaus war stets reichlich.
Recht schnell war das Konzert vorüber, die Band bolzte sich ruckzuck durch die Stücke. Ich trank nicht zu viel Bier, ließ mich später am Plattenstand in Fachgespräche verwickeln (»also du musst da schon beide Versionen dieser EP kaufen, weil die zwei Platten zwar identisch heißen und verdammt ähnlich aussehen, aber eben nicht identisch sind …«) und war an diesem Abend vergleichsweise früh daheim. Auch mal was.
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