12 Februar 2020

Doch besser keine E-Books?

Ich finde es immer wieder interessant – nicht nur aus beruflichem Interesse –, wenn ich mitbekomme, wie es andere Verlagsleute mit dem Thema Digitalisierung so halten. Nicht alle sind da einer Meinung, um es vorsichtig zu sagen.

In der aktuellen Ausgabe des »börsenblatts« beispielsweise geht es vor allem um Kinder- und Jugendbücher. Der Verlagsleiter des Magellan-Verlages, der sich auf Kinder- und Jugendbücher spezialisiert hat, wird mit einer klaren Aussage zitiert: Bei seiner Verlagsphilosophie gehe es um »Optik und Haptik«, beides ginge in der digitalen Form verloren. Deshalb werde es auch von seinem Verlag »in absehbarer Zeit keine E-Books geben«.

Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass die E-Books in ihrer jetzigen Form noch zu limitiert sind – es ist halt nur digitaler Text –, sehe aber halt auch, dass die Kunden nicht bereit sind, für ein teuer gemachtes E-Book den entsprechenden Preis zu bezahlen. Mir geht es da aus Kundensicht ähnlich, ich meckere also nicht.

Ich sehe, welche Möglichkeiten es eigentlich gäbe, ein E-Book entsprechend »wertig« zu gestalten, weiß allerdings auf der anderen Seite, was das kostet. Die Zukunft ist also an dieser Stelle noch sehr weit offen.

Eine Strategie, deshalb keine E-Books zu machen, halte ich allerdings für heikel. Aber Kinderbücher sind etwas anderes als Romane, das ist mir bewusst.

3 Kommentare:

oli hat gesagt…

Was ist denn ein"teuer gemachtes" ebook?
Was soll denn ein ebook anderes sein, als digitaler Text?

Enpunkt hat gesagt…

Na ja, man knan in ein E-Book allerlei Dinge einbauen, bis hin zu Filmchen oder aufwendig produzierten AR-Anwendungen. Das wäre mehr als nur digitaler Text.

Jojo hat gesagt…

Ich lese zu etwa dreiviertel meiner Bücher als E-Book, aber es gibt nach wie vor Bücher, die ich im Regal haben möchte (Comics, schön gebundene Bücher, limitierte/signierte Bücher, Bücher von denen es keine E-Book-Ausgabe gibt usw.). Aber beim reinen "Lesefutter" ist mir das egal, ich lese nämlich richtig gern auf meinem Tablet, finde das sehr praktisch (war nur anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber das Lesen ohne Licht und die ständige Verfügbarkeit von Wikipedia habe ich schnell zu schätzen gelernt).
Aber irgendwelche Gimmicks wie Filmchen und sowas möchte ich um Himmels willen nicht, das regt mich schon beim elektrischen SPIEGEL auf. Da kann ich ja gleich Fernseh gucken. Wenn ich Gimmicks bei Büchern will gucke ich mir eines aus meiner Sammlung von Pop-up-Büchern an.