Weil es die DVD zu einem sehr guten Preis gab, nahmen wir sie mit: »Ziel Mond« kannte ich noch nicht, obwohl ich mich seit vielen Jahrzehnten als Science-Fiction-Fan bezeichnen kann. Aber ich war sehr neugierig auf den Streifen, der auf einem Roman von Robert A. Heinlein beruht und als erster »echter« Science-Fiction-Film gilt.
Unter dem Titel »Destination Moon« kam der Film im Jahr 1950 heraus; es ist ein Farbfilm, keine Schwarzweißgeschicihte mehr, also eine vergleichsweise moderne und aufwendige Produktion. Und er basiert weitestgehend auf dem damals aktuellen Stand der Technik und der Wissenschaft.
Klar lockt die Geschichte vom bemannten Flug zum Mond, den die amerikanische Industrie privat finanziert, heute niemandem mehr hinter dem Sofa hervor. Manche Szenen etwa beim Weltraumspaziergang sind unfreiwillig komisch. Politisch ist der Film sehr konservativ, weil hier eben am amerikanischen Wesen die Welt genesen soll. Und über die Rolle der Frauen sollte man sich gar keinen Kopf zerbrechen – sie tauchen nur am Rand auf.
Lässt man sich aber auf einen Film ein, der unfassbare siebzig Jahre alt ist, wird er erstaunlich spannend. Der Start der Rakete wirkt authentisch, die gemalten Mondlandschaften sind durchaus eindrucksvoll, die vier Schauspieler in der Rakete verhalten sich nicht unrealistisch. Klar, das ist Hollywood und keine saubere Dokumentation – aber ich unterhielt mich eineinhalb Stunden lang richtig gut.
Wer sich für klassische Science Fiction interessiert, sollte diesem Film durchaus mal anschauen. Unser Exemplar lag in der Krabbelkiste in einer »Thalia«-Filiale. Das ist gut investiertes Geld, finde ich.
(Übrigens gibt es derart viele Parallelen zwischen diesem Film und der Serie, die ich beruflich betreue, dass ich echt froh sein sollte, ihn nicht früher gesehen zu haben ... das Design des Raumschiffes, die vier Männer an Bord der Rakete und ihre Charaktereigenschaften ... das wurde ab 1961 auch in einem deutschsprachigen Heftroman verarbeitet.)
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