Am späten Abend gingen wir noch auf eine Party, die in einer geräumigen Wohnung in der Oststadt von Karlsruhe veranstaltet wurde. Die Leute waren freundlich, es gab genügend zu essen und zu trinken, und die Musik hatte die angenehme Lautstärke, die mir half, sie einfach zu ignorieren.
Es waren vielleicht zwei Dutzend Menschen anwesend, nicht mehr. Man redete wild durcheinander, man trank viel, und man rauchte. Wahrscheinlich rauchten mehr als zwei Drittel der Anwesenden. Ich ärgerte mich nicht darüber, denn schließlich kannte ich das schon seit Jahrzehnten: Bei einer Party wird einfach geraucht.
Aber ich merkte irgendwann, dass ich das nicht mehr gewöhnt war. Meine Augen tränten, mein Hals war trocken, die Luft war stickig. Daheim zog ich die Klamotten aus und packte sie auf den Balkon, weil ich sie nicht in der Wohnung haben wollte. Dann duschte ich, weil ich nicht mit verrauchten Haaren ins Bett gehen wollte.
Ganz klar: Ich hatte mich verändert. Mich hatte es früher nie gestört, wenn geraucht worden war, auch wenn ich selbst das Rauchen nie ansprechend gefunden hatte. Aber im Jahr 2020 war es offenbar soweit, dass mich Rauchen immer mehr nervte. Da änderte es nichts daran, dass ich die Leute sympathisch und die Party sehr angenehm war.
Lag das an meinem Alter, oder wurde ich langsam einfach intolerant in dieser Frage? Ich würde es wohl selbst herausfinden müssen ...
1 Kommentar:
Manche Dinge ändern sich , andere nie.Ich hab '93 mit dem Rauchen aufgehört und es nicht eine Sekunde vermisst.Ich will mich einfach wohl fühlen.Auch mein Bierkonsum ist kaum noch der Rede wert.
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