Ich mag Geschichten aus Entenhausen; ich liebte sie schon als Kinder, und als Erwachsener erfreue ich mich immer noch am klassischen »Donald Duck« und seinem Umfeld. Zu den Zeichnern, die in den Anfangstagen die Figuren am stärksten prägten, zählte Al Taliaferro – was ich jahrelang nicht wusste.
Mit bürgerlichem Namen hieß der Mann Charles Alfred Taliaferro; er starb bereits 1969 und war seit den 30er-Jahren als Comic-Zeichner aktiv. Unter anderem war er jahrelang für die Zeitungs-Comics verantwortlich, vor allem erarbeitete er zahllose »Donald Duck«-Kürzestgeschichten. Eigentlich gilt er als der Erfinder von »Donald Duck« – der viel berühmtere Carl Barks war allerdings derjenige, der später die »langen« Geschichten machte und damit die Ente erst richtig berühmt machte.
Im Sommer 2014 erschien ein Band unter dem Titel »Die besten Geschichten von ...«, der das Werk Taliaferros endlich auch einmal für die deutschsprachigen Leser würdigte. Es ist und war der zehnte Band der Reihe »Die besten Geschichten von ...«, die danach leider eingestellt wurde. Dabei empfand ich fast alle Bücher der Reihe als sehr gelungen – schade.
Bei dem Taliferro-Band gefiel mir vor allem die Ansammlung von Cartoons; ich kannte die allesamt nicht. Der Mann war ein Meister der kurzen Geschichte, und er schaffte es wirklich, in den wenigen Bildern jeweils eine Story zu erzählen. Das muss man in der Kürze erst einmal hinbekommen!
Weil der Verlag so viel Material auf die Seiten bringen wollte, sind die einzelnen Strips teilweise sehr stark verkleinert geworden. Wer da Problem mit seinen Augen hat, muss eine Lupe benutzen. Aber hier bekommt der Leser echt etwas für sein Geld, da kann sich niemand beschweren ...
Für mich, der ich mich mit den Disney-Zeichnern nicht auskenne, waren die redaktionellen Seiten von zusätzlichem Interesse. Nach Lektüre dieser Seiten bekam ich richtig Lust, auch die anderen Taliaferro-Geschichten zu lesen. Ich wäre auf jeden Fall ein Kunde für die Fortsetzung der Reihe gewesen ...
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