07 Juni 2016

Rasanter Berlin-Thriller

Warum es so lang gedauert hat, den Roman »40 Stunden« zu lesen, kann ich gar nicht sagen. Dabei kenne ich die Autorin Kathrin Lange schon richtig lang. Der Roman wurde bereits im Februar 2014 veröffentlicht, und er versackte lange in irgendwelchen »Zu lesen«-Stapeln.

Doch dieser Tage hatte ich endlich mit der Lektüre begonnen, um dann in ein wahres Lesefieber zu geraten. Daraus konnte ich mich nur befreien, wenn es nicht anders ging.

Hauptperson des Thrillers ist Faris Iskander, der in Berlin für eine Sonderarbeit der Polizei tätig ist, die sich mit »religiös motivierten Verbrechen« beschäftigt. Vor einigen Monaten hat er erst einen Bombenanschlag überlebt, es gibt zudem Menschen, die ihm – wegen seiner muslimischen Herkunft – massiv misstrauen. Trotzdem will er seine Arbeit ordentlich machen.

Als Faris Iskander allerdings ein Video geschickt bekommt, das einen Mann zeigt, der am Kreuz hängt, wird schnell klar, dass er persönlich in einen Fall hineingezogen wird. Ein unbekannter Bombenleger, der mit christlichen Motiven arbeitet, nutzt den Papstbesuch in Berlin aus, um mit einem fürchterlichen Attentat zu drohen. Nur wenn es Faris schafft, den gekreuzigten Mann zu finden, kann er verhindern, dass Bomben explodieren und Tausende in den Tod reißen.

Soweit die Ausgangsposition für einen Thriller, der mich sehr gefesselt hat. Das liegt natürlich am Thema – religiöser Terror spielt leider in unserer Realwelt immer wieder eine Rolle –, aber auch an der rasanten Schreibe, die meist aus der Perspektive des ermittelnden Faris Iskander erzählt.

Ein Ermittler, der mit dem Täter in einer privaten Beziehung steht, über die er anfangs nichts weiß: Das ist nicht unbedingt neu, aber ich habe es selten so intensiv erlebt wie in »40 Stunden«. Faris ist ein Tatmensch und gleichzeitig ein Charakter mit vielen unbekannten Seiten – man kann wohl davon ausgehen, dass die Autorin diese im Verlauf der weiteren Bücher offenbaren wird.

Seine Kollegen haben ihre Macken, im Verlauf des Romans lernt man sie kennen und zumindest verstehen. Das alles fand ich meist glaubhaft und nachvollziehbar, auch die Auflösung des Falles verläuft zwischen Polizeiarbeit und Action recht glaubwürdig. Alles in allem packte mich »40 Stunden« über die volle Distanz, und ich bin schon jetzt auf eine Fortsetzung gespannt!

2 Kommentare:

Enpunkt hat gesagt…

Wer mehr über die Autorin und ihre Krimis wissen will, schaue auf ihrer Website vorbei:

http://www.kathrin-lange.de/thriller/

Enpunkt hat gesagt…

Zur Verlagsseite von »40 Stunden«, auf der es auch weitere Informationen gibt:

http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/40-Stunden/Kathrin-Lange/e414209.rhd