Weil ich in diesen Tagen am hoch offiziellen Arbeitsplatz zu viel zu tun habe, war ich bisher nicht sehr erfolgreich darin, öffentlich Fußball zu gucken. Einige wichtige Vorrundenspiele der Europameistershaft der Männer bekam ich am heimischen Fernseher mit, unter anderem das Auftaktspiel zwischen Frankreich und Rumänien oder das erste Spiel der deutschen Mannschaft gegen die Ukraine.
Entsprechend gespannt war ich auf den Fußballabend im »fünf«. Am Donnerstag, 16. Juni, sollte Deutschland gegen Polen spielen, und ich sicherte mich knapp vor Beginn einen guten Stehplatz an der Theke. Von dort konnte ich das Publikum überblicken und das Spiel gut sehen, hatte gleichzeitig guten Zugriff auf frisches Bier.
Das Publikum war erfreulich gemischt. Es gab einige junge Leute in Deutschland-Shirts, aber niemand schwenkte eine Fahne oder wirkte sonstwie nationalistisch. Das machte die Sache für mich sehr angenehm: Ich bin selbst ja auch ein Anhänger der deutschen Nationalmannschaft, kann mit dem ganzen Fahnengedöns allerding nichts anfangen.
Das Spiel selbst war spannend, wenngleich unterm Strich erfolglos. Auf dem rutschigen Rasen verstolperten sich die Spieler ständig, der Schiedsrichter zückte eine gelbe Karte nach der anderen, und am Ende stand ein enttäuschendes und torloses Unentschieden.
In der »taz« war eine Analyse zu lesen, das sei in der »Ära Löw« so üblich: Bei großen Turnieren habe die deutsche Mannschaft im ersten Spiel immer eine gute Leistung gezeigt, habe im zweiten Spiel immer ein wenig enttäuscht und erst im dritten Spiel der Vorrunde wieder das Tempo angezogen. Es gibt also Hoffnung für schöne Fußballfeste.
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