Von dem Dachbalkon aus genossen wir eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Berge. Es war kühl, obwohl die Sonne schien. Ein strammer Wind blies von den Bergen herunter, und ich musste meine Jacke schließen, damit ich nicht zu sehr fror. Noch schmeckte der Kaffee, aber ich sollte ihn schnell trinken, bevor er kalt wurde.
An den Tischen in meiner Nähe saßen andere Menschen, viele trugen Funktionskleidung und Wanderschuhe. Man sah ihnen an, dass sie von einer Tour zurückkamen oder zu einer Tour aufbrechen wollten. Sie wirkten frisch und unterhielten sich in unterschiedlichen Sprachen, von denen ich kein Wort verstand. Ihre Stimmen wurden zu einem unaufhörlichen Brummen und Brausen in der Nähe, das mein Ohr erfüllte.
Auf einmal schrien einige auf. Glässer klirrten, Besteck schepperte, Menschen sprangen an die Brüstung des Balkons. Ich folgte ihrem Blick und erhob mich ebenfalls.
Auf der anderen Seite des schmalen Gebirgstals geriet eine Geröllhalde ins Rutschen. Tausende von Steinen setzten sich in Bewegung, rumpelten mit einer enormen Wucht ins Tal. Bäume splitterten unter der Wucht, Staub stieg in Rauchschwaden in die Höhe.
Und das Rumpeln hörte nicht auf, immer mehr Geröll rutschte. Wo kam das alles her, und wieso hörte es nicht einfach auf?
In diesem Moment merkte ich, dass der Boden unter mir wackelte. Das Hotel schwankte, während das Dröhnen des Gerölls immer lauter wurde und mich der Staub einhüllte. Da wachte ich auf.
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