Ich gestehe, dass ich mich nicht einmal mehr an die Kurzgeschichte erinnerte: Im Oktober 1989 erschien meine Story »Wie Paulus schon sagte« in der Ausgabe 14 des Fanzines »Agent Provocateur«. Das Fanzine wurde vom Science-Fiction-Club Die Terraner herausgeben, der ansonsten vor allem durch seinen ColoniaCon größere Bekanntheit erreichte.
Bei meinem Text handelte es sich um eine Geschichte mit religiösem Anklang, die aber vor allem in einer negativ erscheinenden Zukunft spielte. Auf zwei Seiten wurde sie veröffentlicht, und ich würde heute so gut wie alles an ihr völlig anders schreiben – aber man verändert sich eben als Mensch und als Gelegenheitsautor im Verlauf der Jahrzehnte.
Die Geschichte passte gut in ein Heft, in dem neben mir und den beiden Herausgebern auch Michael Kemper – heute als Michael Haitel und als Verleger in der Science-Fiction-Szene aktiv – und Johannes Unnewehr, der heute gelegentlich Science Fiction im Eigenverlag publiziert, sowie weitere Autoren mitwirkten. Mit Irene Salzmann und Ute Mackenberg waren zwei immerhin Autorinnen vertreten; bei den Bildern hatte man mit den Atzenhofer-Brüdern, Frans Stummer und Torsten Wolber bekannte Leute verpflichtet.
Herausgeber des Fanzines, das eine Auflage von 100 Exemplaren erreichte, waren der leider schon verstorbene Achim Mehnert aus Köln und Joachim Stahl, der damals in Heidelberg wohnte und den ich zuletzt als Übersetzer von »Micky Maus«-Comics wahrnahm. Ich mochte beide Fan-Autoren sehr, und ich mochte dieses Fanzine.
Und wann immer ich so ein Heft durchblättere, finde ich es sehr traurig, dass diese Art von Fanzines ausgestorben ist. Sie präsentierten für kleines Geld oft eine spannende Mischung aus Text und Bild – ohne dass man sich als Gelegenheitsautor einbildete, man sei in einer Anthologie gelandet und auf dem Weg zu unsterblichem Ruhm …
3 Kommentare:
Gnihi. Der Kemper hieß übrigens Kempter (mit einem t), und das war ja nur ein Intermezzo in den 80ern :)
My.
Ich wollte ja nur feststellen, ob ich da nicht auch eine Story drin hatte, aber die Suchmaschine schickt einen als erstes auf eine Seite für Damenunterwäsche... Im zweiten Anlauf festgestellt, dass mein Gedächtnis doch noch nicht völlig im Eimer ist, aber ich bin ja durchaus dankbar dafür, meinen Namen nicht im Internet lesen zu müssen...
Für solche Recherchen empfiehlt sich eh diese wunderbare Seite hier:
http://www.chpr.at
Da findet unsereins Geschichten und Veröffentlichungen, die man schon lange vergessen hat. Die 80er-Jahre sind auch lang vorüber ...
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