05 März 2020

Katzenjammer krieg' ich keinen

Seit Tagen kommt die Platte »Rockland« nicht mehr vom Plattenteller herunter. Sie stammt von der norwegischen Band Katzenjammer, erschien bereits 2015 und bereitet mir großes Vergnügen – und wer die Band nicht kennt, kann meine Freude an dieser Musik vielleicht eh nicht teilen. (Andererseits läuft die Musik der Band ja auch im kommerziellen Radio oder wird im Fernsehen gezeigt, ein Geheimtipp ist das schon lange nicht mehr.)

Die vier jungen Frauen aus Norwegen, die seit den Nullerjahren zusammenspielen, können mehrere Instrumente spielen, wechseln während eines Konzerts ständig die Positionen, singen abwechselnd und schaffen es, eine kunterbunte Mischung aus Pop und Rock und allerlei anderen Klängen so zusammenzupacken, dass es mir dabei nicht langweilig wird. Die Stücke schwingen und swingen, sie sind flott und amüsant, die Frauen singen und spielen toll und lassen einen zumindest glauben, dass sie alles ernst und mit positiver Energie meinen.

Katzenjammer sind keine schrammelige Indie-Band; die vier Frauen wussten offenbar schon immer, was sie wollten. Sie haben eine ernsthafte Ausbildung durchlaufen, sie können mit ihren Instrumenten umgehen. Dass dabei dann trotzdem keine gesichtslose Mainstream-Langeweile herauskommt, sondern ein Album voller Hüpfmusik, das finde ich tatsächlich sensationell.

Manche Stücke haben ein wenig mehr Feuer, andere sind eher langsam. Sie wechseln die Stimmungen und die Geschwindigkeit, sie lassen eine Melodie nach der anderen aufschwappen und wieder verklingen – und ich habe ständig das Gefühl, in einem riesigen Zirkuszelt zu sitzen, in dem eine Nummer auf die andere folgt, in einem Revuetheater, das kein Ende kennt.

Katzenjammer sind großartig. Ob ihre Platte »Rockland« die beste ist oder die schlechteste, das weiß ich nicht – es ist die dritte Platte der Band, mit der sie sich allerdings auch ein Fundament für eine lang anhaltende Karriere gelegt haben könnte. Das ist kein spielerischer Anfang mehr, das ist extrem professionell gemacht und wirkt ziemlich durchdacht. Was die musikalische Qualität nicht schmälert ...

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Bei YouTube gibt es haufenweise Material von KATZENJAMMER, das die Band auch offiziell eingestellt hat. Hier beispielsweise das Stück »Curvaceous Needs« von der Platte »Rockland«:
https://www.youtube.com/watch?v=4exPjMj2kS8