Ich schrieb im Dezember 1999 in meinem damaligen Egozine »Sabberheinz« über einen Verlag, der damals ganz neu war. Gemeint ist der Zaubermond-Verlag. Ich zitiere mich selbst:
»Mit großem Interesse registrierte ich auf der Frankfurter Buchmesse die Aktivitäten des Zaubermond-Verlages, der anfangs von den meisten Szene-Aktiven eher belächelt wurde. Die neue Gestaltung der Buchreihen, das professionelle Auftreten am Stand und mit den Prospekten, die freundliche, deutlich selbstsichere Art von Verleger und Autor – das alles gefiel mir sehr gut; da kann man noch einiges erwarten, denke ich.«
Mittlerweile sind mehr als zwanzig Jahre vergangen; der Zaubermond-Verlag erlebte seine Höhen und Tiefen, aber es gibt ihn immer noch. Damals begann man mit einer Umstrukturierung: Die bisherige Reihe »Dämonenkiller« sollte weitergeführt werden, wenngleich unter dem Titel »Dorian Hunter« und dem Untertitel »Kämpfer gegen die Mächte der Finsternis« – dass daraus einmal eine Buchreihe mit nunmehr fast hundert Titeln werden sollte, konnte sich kaum jemand vorstellen.
Immerhin war ich ein wenig prophetisch: »Natürlich handelt es sich immer noch um die alten Hefte in neuem Gewand, es sollen aber verstärkt neue Romane erscheinen.« Mittlerweile ergänzen die spannenden Hörspiele sowie die Paralellserie »Das Haus Zamis« die »Dorian Hunter«-Romane.
Im Nachhinein liest sich der folgende Passus fast schon seltsam: »Interessant finde ich, daß künftig die Heftserie ›Die Abenteurer‹ bei Zaubermond neu erscheinen soll. Die damals im Bastei-Verlag publizierte Serie fiel bei den typischen Heftromanlesern recht schnell durch und wurde damals eingestellt – ich behaupte heute noch, daß die Qualität zu hoch war und der Leser nicht so recht wusste, welche Richtung das ganze nehmen sollte.«
Damals überlegte man sich noch, im Sommer 2000 die ersten Titel erscheinen zu lassen; auch bei dieser Serie waren neue Romane geplant. Ich erinnere mich gut daran, dass ich einige davon las und von der Qualität teilweise sehr angetan war.
Der Zaubermond-Verlag existiert noch, und ich hoffe, dass es ihn noch lange gibt. In Nischen halten sich manche Verlage schließlich länger als manch großes »Dickschiff«, das von einer Krise vernichtet werden kann.
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